Herzlich Willkommen auf unserer Homepage

Willkommen auf der Homepage von Tabea und Martin "Dinu" Ruegge. Wir sind ein sportliche Paar, das immer unterwegs ist. Mehr über uns findet ihr in den verschiedenen Menupunkten - einfach links darauf los klicken!

 

Hier auf der Frontseite präsentieren wir Euch immer den aktuellsten Bericht über unsere sportlichen Herausforderungen und zeigen Euch neue Fotos.

Etwas ältere Artikel (etwa 2-3 Monate alt) findet Ihr jeweils unter Aktuelles. Aber auch ein Blick in unser Archiv lohnt sich immer.

Es gibt auch einen Facebookaccount von Tab-di. Über diesen möchten wir in Zukunft sportliche Infos verbreiten oder auch Liveticker während Sportevents betreiben. Wer so auf dem Laufenden gehalten werden will, darf entweder auf Facebook unseren Account liken oder direkt hier auf der Homepage auf der rechten Seite auf «gefällt mir» drücken (dazu muss man aber auf Facebook eingeloggt sein).

 

Der Gigathlon war in jedem Jahr einer der Saisonhöhepunkte. Aus diesem Grund haben wir Ihm auch etwas mehr Platz auf unserer Seite gewidmet: Unter Gigathlon  findet Ihr alle  Berichte rund um den Anlass.

 

Martin "Dinu" Ruegge arbeitet als dipl. Ernährungsberater HF. Seine berufliche Homepage findet Ihr unter www.erb-monbijou.ch. Neu arbeitet er einen Tag wie bisher selbstständig in Bern und einen an einem neuen Standort in Münchenbuchse!

Herbstferien Toskana

Verfasst von Dinu am 13.10. 
Die vergangene Woche verbrachten wir in der Toskana. Am Freitagabend, nach Dinus Feierabend, fuhren wir ins Aostatal, wo wir spontan ein Hotelzimmer buchten. Am Samstag fuhren wir dann weiter nach Donoratico, welches je eine Stunde von Livorno und Grosseto entfernt liegt. Wir übernachteten dort eine Woche lang in einem Holzhüttchen mit 2 Zimmern. Das Hüttchen stand auf einem riesigen Areal, auf welchem überall verteilt solche Hüttchen stehen – nicht in Reih und Glied, wie auf den Campingplätzen sondern im Wald verteilt. Auf der Anlage gab es verschiedene Pools, einen Einkaufsladen, Restaurants und man hatte direkten Zugang zum Meer. Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit, wie wir uns das erhofft hatten. An zwei Tagen regnete es leider teilweise, an mehreren Tagen war es windig und bewölkt, wir durften aber auch Sonnentage geniessen. Wenn man Tabea fragt, sagt sie, wir hätten verregnete Ferien verbracht, wenn man mich fragt, sage ich, wir hätten tolle Ferien verbracht :-)
Wir besichtigten verschiedene wunderschöne Bergdörfchen (Bolgheri, Castagneto Carducci, Massa Marittima), ein Bergwerk, gingen einkaufen oder besuchten andere Strände. Sport gab es nur wenig – je einmal eine kurze Joggingeinheit und 1-2x ein Krafttraining. Aber nun sollte es wieder losgehen, Tabeas Trainingspause ist vorbei. 
Und am Sonntag nach den Ferien? Erholen und aufräumen? Nein, ein "kleiner" Familienausflug nach Grenchen zum Pumptrack! Das bedeutet: Mit Velo und Anhänger durch den halben Buechibärg nach Grenchen, dort Fun für die Kids, dann nach Zuchwil zu meinen Eltern, wo wir David zum Übernachten abgeben durften (der hat schon wieder Ferien 🙂) weil wir am Montag beide zur Arbeit gehen (Julia hat Chinzgi) und dann zurück nach Hause. Fast 3,5h - für Tabea der Start in die neue Saison, für Dinu das gefühlt härteste Training des Jahres 2024 😉

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Trainingspause

Verfasst von Dinu am 5.10.

Seit der Juratoptour und dem Backyard ist schon wieder einige Zeit vergangen. Wie Tabea bereits geschrieben hat, machen sie gerade ihre alljährliche Trrainingspause. Sie hat in dieser Zeit keinen Trainingsplan, bewegt sich aber natürlich immer noch. So ist sie immer noch ab und zu im Schwimmbad zu sehen (teilweise mit den Kindern, teilweise alleine zum Trainieren), macht Ausflüge mit dem Velo und Anhänger und macht auch Krafttrainings. Aber keine Laufeinheiten, keine Rennradtouren, etc. Und alles spontaner und flexibler als normal. Auch Dinu hat sein Pensum heruntergeschraubt.
Dazwischen haben wir sonst viel unternommen, da stand eine Übernachtung (zu zweit) in einer Glaskugel unterhalb des Stockhorns auf dem Programm (klar joggte Tabea hoch), ein Ausflug ins Justistal (Hirsche beobachten, sehr eindrücklich), an die HESO, ins Kürbislabyrinth, 2x mit den Kindern ins Hallenbad, Besuch bei Verwandten, auswärts essen, 2x einen Ausflug auf den Gurten und ein Ritterfest am Bielersee – inkl. einem letzten Bad im Bielersee.
Auch rund um die Juratoptour hat sich nun noch etwas geklärt:
In der Gesamtrangliste der Juratoptour blieb Tabea ganz knapp (28 Punkte Vorsprung – bei über 6'100 Punkten) auf dem 3. Rang Overall und mit dem gleichen knappen Vorsprung die beste ihrer Altersklasse. Sie wird dementsprechend an der Abschlussnight am 25. Oktober noch geehrt werden.

 

Jura-Top-Tour: Roggenberglauf

Verfasst von Tabea am 28.9.
Vor 2 Wochen bin ich am Roggenberglauf gestartet. Dieser Lauf fand eine Woche nach dem Icon-Triathlon statt und gehört zur Jura-Top-Tour. Ich wusste, dass es eine sehr kurze Erholungszeit war bis zu diesem Lauf, aber ich sagte mir, wenn ich mich einigermassen fit fühle, dann starte ich. Denn mein Ziel war es, in diesem Jahr, 6 der Juratoptourläufe zu absolvieren, damit ich in die Gesamtwertung reinkomme. Gesagt, getan, so stand ich am Sonntag an der Startlinie. Meine Beine fühlten sich, bis auf die Hamstring, welche immer wieder Probleme bereiten, gut an. Und dann gings los. Der 1. Kilometer war fast flach. Wie immer liessen mich viele stehen. Ich bin auf der Fläche einfach zu langsam. Dann gings ca. 5km hoch, dort überholte ich viele Läufer und Läuferinnenvwieder. ABER, meine Beine fühlten sich nie wirklich gut an. Von Anfang an war es hart. Ich kam nie in einen Rythmus - ich merkte, dass ich doch noch nicht erholt war. Dann, ab km 7, gings ca. 1.5km runter und dann noch einen Kilometer flach. Wie zu erwarten wurde ich dort wieder überholt, leider auch von 2 Frauen. Am Schluss gings noch 500m hoch ins Ziel, meine Beine waren aber futsch und ich kam kaputt aber doch glücklich im Ziel an. Dass es doch noch auf den 1. Platz in meiner Altersklasse reichte, überraschte mich und stellte mich zufrieden. Aber, wie gesagt, erholt war ich nicht und es hätte besser laufen können, wenn auch nur vom Gefühl her.
Zu welchem Resultat es nun in der Gesamtrangliste der Juratoptour gereicht hat, ist noch nicht klar. Der letzte Wertungslauf fand nun gerade  statt - die Gesamtrangliste wird noch erstellt. Vor dem Wochenende war ich in meiner Alterskategorie 1. und in der Overallwertung 3. Ich hoffe, dass es so blieb, ich habe nicht teilgenommen, da ich aktuell in der Trainingspause bin.
Nach diesem Lauf wollte ich noch eine Woche weiter trainieren. Daraus wurde nichts. Ich wurde wieder krank und daher gabs wieder ein paar Ruhetag. Danach begann meine 3-wöchige Trainingspause!

 

Backyard Ultra Jegenstorf

Letzte Woche verfasst von Dinu

Letzte Woche startete ich am Bakyard Ultra in Jegenstorf. Der Lauf findet auf einem 6’706 m langen Rundkurs statt. Jeweils zur vollen Stunde (Tag und Nacht) ab Samstag 12:00 wird gestartet. Wer es nicht schafft, pünktlich an der Startlinie zu stehen ist ausgeschieden. Es ist dabei absolut egal, wie lange die Läufer*innen zur Bewältigung dieser Runde brauchen, vorausgesetzt, sie liegen unter einer Stunde. Gewonnen hat, wer zuletzt allein eine Runde hinter sich bringt, alle anderen werden nicht gewertet und erhalten ein «DNF» (Did Not Finish). Theoretisch kann dieses Rennen also endlos dauern. Und fast alle Teilnehmende erhalten somit ein DNF! Der Rekord weltweit liegt bei über 100 Runden/Stunden.

Ich war im letzten Jahr schon dabei und hatte nach 10 Runden aufhören müssen. Damals hatte ich bis Ende Juli eigentlich recht gut trainiert, wurde dann aber von Corona zurückgeworfen, so dass ich den ganzen Juli fast gar nicht joggen konnte. In diesem Jahr war ich Ende Juli sicher weniger fit wie im Vorjahr, konnte aber im August/September besser trainieren. Somit bin ich aktuell sicher fitter als im Vorjahr. Ich nahm mir vor, weiter zu kommen als die 10 Runden!

Am Samstagmorgen fuhr ich nach Jegenstorf (also in unser Nachbardorf) mit einem aufklappbaren Stuhl, vielen Kleidern (In der Nacht sollte es 3 Grad kalt werden, und ab 20:00 sind Stirnlampe und Leuchtweste obligatorisch) und Esswaren. Ich richtete mir ein Plätzchen im Innern des Schulhauses ein, füllte Wasser in all meine Bidons und Fläschchen, zog mich um, plauderte ein wenig, hörte mir das Briefing an und schon stand ich am Start. Ich nahm mir vor, in diesem Jahr etwas gemütlicher unterwegs zu sein wie im Vorjahr. Ich startet mit einem Trailrucksack, in dem ich Getränk und Verpflegung mit mir trug. So konnte ich schon unterwegs einen Teil der benötigten Energie wieder zuführen. Nach den ersten Runden konnte ich jeweils einfach ein neues Fläschchen in den Rucksack stecken, das Essen auffüllen und war parat. Wobei das Wetter auf der ersten Runde von sonnig und wolkig auf bewölkt gewechselt hat und am Ende der Runde sogar ein paar Tröpfchen spürbar waren. Ich wechselte von kurzen auf ¾ Hosen und trug einen Regenhut auf der 2. Runde – aber geregnet hats schlussendlich zum Glück nicht!

Das tolle an dem Event ist ja, dass man immer wieder mit Jemand anderem auf der Runde unterwegs ist, schnell ins Gespräch kommt und meistens ja am Anfang nicht weiss, ob das evtl. ein Topfavorit*in ist – denn das Tempo ist schlussendlich ja nicht entscheidend! Meine Familie machte einen Ausflug an einen «Herbstmäret» in der Umgebung und kam dann wieder vorbei, ich drehte meine Runden und nutzte die Pausen zum Verpflegen, einmal die Schuhe zu wechseln, ab und zu aufs WC zu gehen, sitzend die Beine etwas zu lockern und zu entspannen – und schon ertönte ein erstes Signal, 3min vor dem nächsten Start! Ich liess den Trailrucksack bald im Startgelände und trug das Fläschchen in der Hand mit. In Runde 8 gab es am Himmel eine wunderbare Abendstimmung zu beobachten, danach war Lichtpflicht. Auch kulinarisch wurden wir verwöhnt, das OK hatte einerseits ein tolles Buffet mit Verpflegung (Banane, Brot, Schoggi, Süssigkeiten, Datteln, Feigen und sogar Kuchen) und zu vordefinierten Uhrzeiten gab es Pasta, einmal Hot-Dog, einmal Raclette und einmal Pizza – wovon ich nur 2x Pasta genoss.

Ab 20:00 begleitete uns dann die Dunkelheit. Auch die Temperaturen nahmen ab. Ich trug Ärmlinge und später ein Longshirt und ein windfestes Gilet. Meistens lief ich los und hatte kalt, auf den letzten 3-4 Runden schüttelte es mich vor Kälte. Aber nach etwa 200m war dies vorbei, und ich bekam im Verlauf der Runde meistens so war, dass ich die Ärmlinge etwas zurückziehen konnte. In der Nacht verschwindet auch das Tempogefühl. Ich meinte, ich sei zügiger unterwegs wie auf der ersten Runde, in der ich es gemütlich angegangen war. Aber ich war deutlich langsamer. Für die 9. Runde, die erste in der Dunkelheit, brauchte ich zum ersten Mal über 50min, die Pausen wurden also kürzer. Die Beine fühlten sich nun schwer an, das Starten fiel jedes Mal etwas schwerer. Meine Familie feuerte mich nochmals an, dann gings für sie ab ins Bett. Aber bereits auf der 9. Runde hatte ich das Gefühl: «Weiter als 10 Runden liegen heute schon drin!». Die Pausen nutzte ich meistens zum kurz hinsetzen, Getränk auffüllen (nun hatte ich Cola in der Flasche, die ich mittrug), Beine lockern (evtl. mit Kühspray einsprayen), bei Bedarf aufs WC und wieder los. Man merkte nun auch, dass deutlich weniger Teilnehmende unterwegs waren – einige sassen im Start- Zielbereich, assen Pizza und feuerten uns an. In der Pause zwischen der 9. und 10. Runde piepste meine Insulinpumpe – 3min vor dem Start! Sie zeigte: Batterie rausnehmen zum Neustarten. Also ab, in die Garderobe (ich brauchte ein Schlüsselchen oder eine Münze, um die Batterie rauszunehmen), erledigen und ab zum Start – die Pumpe piepste immer noch ☹ Und das während der ganzen Runde. Der Blutzucker war aber ok, also keine Gefahr. Nach der Pieprunde wieder in die Garderobe, Batterie rausschrauben, eine neue suchen (zum Glück war eine im Sack meiner Jeans), wieder rein – nun klappte es. Mir fiel ein Stein vom Herzen! In der Zwischenzeit wurden die Runden noch langsamer – ich hatte noch knapp 5min Zeit in der Pause. Aber es reichte doch recht gut. Und in der 12. Runde, also kurz vor Mitternacht, wusste ich schon von Anfang an: Es reicht sicher noch für eine 13.! Da hatte ich wieder sehr kalt auf den ersten Metern, welche ich marschierte. Als das «Schütteln» vor Kälte nachliess begann ich zu joggen – das Frösteln war wieder da. Ich kreiste die Arme und bekam schnell wieder warm. Es fühlte sich an, als ob dem Körper die Energie fehlt. 12h nach dem Start, kurz nach Mitternacht, auch nicht speziell überraschend. Schon eine Weile hatte ich auf beiden Seiten eine Blase an den Füssen (seitlich der Ferse, an einer Stelle, da hatte ich noch nie eine Blase), die fühlte sich aber eher wie ein kleiner Schnitt an. Ich hatte unterwegs 2x angehalten, als ich es zum ersten Mal spürte, weil ich dachte, es sei ein Stein im Schuh – dass es eine Blase war entdeckte ich erst unter der Dusche….. Die Beine schmerzten, und auf der 13. Runde war ich bald einmal alleine unterwegs. In der Ferne sah ich noch ein Lichtlein vor mir, weit hinter mir auch noch (wir trugen ja alle Stirnlampen). Ich kämpfte mich alleine durch die Runde und überlegte mir: «Was bringt es mir, wenn ich jetzt noch eine Runde anhänge? Die Chance ist klein, dass ich die nächste rechtzeitig beenden kann. Ob jetzt 13 oder 14 Runden – es ist mehr wie letztes Jahr. Die 15. Runde, was 100km bedeuten würde, kann ich garantiert nicht mehr beenden….» So überlegte ich hin und her. Soll ich? Oder besser nicht? Der Gedanke an die nächsten Tage schwang auch mit (Sonntag: Tabea startet am Morgen um 10:00 an einem Berglauf – die Kids bleiben entweder mit mir zu Hause oder gehen zu meinen Eltern – ich könnte also mir genug Zeit zum Erholen nehmen. Aber es reizte mich, mit den Kids am Sonntag ans Kinderherbstfest auf dem Gurten zu gehen….. So grübelte ich hin und her. Immer wieder musste ich marschieren – und sobald ich mit joggen begann schüttelte es mich wieder. Ich musste mich zusammennehmen, dass ich die Runde rechtzeitig beenden kann! Und so wurde es klar: Ich gebe nochmals Gas bis ins Ziel und höre dann auf. Und tatsächlich, nach 58min und 29 Sekunden beendete ich die 13. Runde – das war knapp. Ich zog meinen Chip ab, holte meinen Finisherpreis und etwas zu essen. Danach räumte ich meinen Platz auf, sprach noch mit ein paar Anderen und ging dann duschen. Ich trug meine Sachen zum Auto und fuhr nach Hause, erschöpft aber stolz, so weit gekommen zu sein. Ich nahm mir vor: «Nächstes Jahr stehe ich wieder am Start, aber dann schaue ich, dass ich zuvor ein paar längere Trainingsläufe absolvieren kann – und nehme am Montag frei 😊

Erschöpft fiel ich ins Bett,  wachte aber mehrfach auf – immer, wenn meine Blasen mit irgendetwas (Bein, Matratze, Duvet) in Berührung kamen, wachte ich mit Schmerzen auf. Den Sonntag verbrachte ich mit den Kids und einer anderen Familie auf dem Gurten (ich fuhr per E-Bike hoch) und genoss den Prachtstag – alles richtig gemacht! Und Tabea kam nach ihrem Lauf auch noch auf den Gurten – ihren Bericht vom Roggenberglauf erscheint dann nächste Woche.
Angemeldet waren 98, gestartet wohl 85, der Sieger rannte 26 Runden und ich landete auf Rang 26. Damit bin ich völlig zufrieden!

Dinu's Supporterbericht vom Icon Xtreme Triathlon.

Verfasst von Dinu am 15.09.2024

 

Die Reise begann am Mittwochabend nach der Arbeit, als wir mit dem Auto losfuhren. Wir wollten schauen, wie weit wir, je nach Verkehrsaufkommen, Hunger und Launen der Kinder, fahren können. Etwas Stau konnten wir problemlos umfahren und assen dann in der Raststätte Heidiland das Abendessen. Von da aus schauten wir nach Übernachtungsmöglichkeiten und entdeckten ein Hotel in Bivio, in welchem wir am letzten Gigathlon schon übernachtet hatten. Die Strecke war genug weit, dass die Chance bestand, dass beide Kinder einschlafen würden. Julia schlief bald einmal ein, David erst kurz vor Bivio. Also vorsichtig nach oben tragen ins Zimmer. Tabea trug David ins Zimmer, ging dann zurück zum Auto. Vor der Hoteltüre stand ich mit Julia im Regen, wir konnten nicht rein, Tabea hatte den Schlüssel. Julia wachte so halb auf, ich trug sie zum Zimmer, wo uns ein weinender David entgegenkam. Somit waren nun beide hellwach – Plan gescheitert….

 

Am Donnerstagmorgen ging ich eine kurze Runde joggen, danach drehte Tabea noch eine kürzere Runde durch Bivio. Danach suchten wir uns etwas zu «Zmörgele», bevor wir nach St. Moritz fuhren wo wir bei Nadine, Tabeas zweite Supporterin, deren Laufrucksack ab holten, da Tabea diesen beim Check-In abgeben musste. Danach fuhren wir nach Livigno, wo wir den Schlüssel für unser Apartment abholten, Tabea ihren Check-In absolvierte, wir einen coolen Spielplatz besuchten, etwas assen, das Apartment bezogen, das Briefing besuchten, lecker assen und dann kurz nach 20:00 im Bett lagen. Für am Freitag, dem Wettkampfstag, lautete der Plan:

 

David (im Halbschlaf) mit an den Start (Schwimmstart: 5:00) zu nehmen, Julia aber weiter schlafen zu lassen (sie schläft normalerweise tief, bis gegen 8:00) und mit dem Babyphone zu überwachen. Dieser Plan ging nicht auf. Julia wachte auch auf. Somit waren beide Kids mit dabei für den Schwimmstart. Sie waren sehr beeindruckt, David fand dann aber auch einmal: «Eg müed!». Nach dem sehr eindrücklichen Schwimmstart (und immer wieder am Feuer etwas aufwärmen) düsten wir zurück zum Apartment – Frühstück! Danach retour zum Startgelände, wo auch die Wechselzone war. Da mussten die SportlerInnen vom See einen Hang hochrennen, oben waren wieder die Feuer. Die Kids wollten zum Feuer, ich versuchte, zu Pendeln – zu den Kids, zur Strecke wo hochgerannt wird (da waren von ca. 300 Gestarteten alle Betreuende……) und schauen, ob Tabea kommt. Und tatsächlich, als 6. Overall und 1. Frau, welche aus dem Wasser kam, kam Tabea. Also die Kids schnappen, den Rucksack mit Tabeas Kleidern/Ausrüstung holen, durch die Supportteams kämpfen, Tabea rufen (sie schaute sich suchend um, aber es war recht laut) und sie dann ins Wechselzelt zu lotsen. Ihr beim Trocknen und Umziehen helfen, rasch zu ihrem Velo düsen, um Vorder- und Rücklicht und den Radcomputer zu starten, retour und ihr helfen und nebenbei alles aufräumen (Neopren inkl. Handschuhe, Kappe, Füsslinge, etc.) da ich danach wohl nicht mehr in das Umziehzelt der Damen durfte, den Kids zeigen wo Mami das Velo holt, vorrennen und Tabea helfen, noch ein Foto und weg ist sie! Nun mit 2 Rucksäcken und 2 müden Kindern etwa 200m retour zum Auto, zurück zum Apartment (die nassen Schwimmutensilien wegräumen und alles dort lassen, was wir nicht benötigen) und los! Ab da war die Autofahrt mühsam – immer ein Velo, dahinter etwa 2-3 Autos, ab und zu ein Camper…. Zum Glück war Julia beim Schwimmstart schon dabei, wenn ich sie erst nach dem Schwimmen wecken und anziehen hätte müssen, wären wir wohl nie mehr zu Tabea gekommen. Wir überholten etwa 6 Frauen, dann lange keine mehr und erreichten dann Tabea, welche schon einen rechten Vorsprung aufwies. Sie klagte über Müdigkeit, sie fühle sich nicht soo fit und etwas Übelkeit – aber es gehe schon. Aber sie werde die ganze Zeit nur überholt – logisch, wenn sie als etwa 7./8. zum Wasser rauskommt und dann wohl schneller aufs Rad wechselt wie die meisten anderen….

Beim ersten Stopp sammelte Julia Kräuter und Steinchen in einem Tupperware, welches sie dann Tabea reichte – «Zaubertrank» nannte sie dies. David war etwa 5min nach der Losfahrt eingeschlafen 😊. Wir hielten immer mal wieder an, überreichten Tabea etwas, was sie brauchte, oder nahmen etwas entgegen, ich machte Fotos oder Videos, postete auf Facebook und tickerte in einem Whatsappchat «Tabea on Tour», sorgte für die Bordunterhaltung und schaute immer mal wieder online, wo denn die anderen Frauen so sind. In Zernez gingen wir zu dritt einkaufen (ein Zmorgeznüni und sonstige Verpflegung) und düsten dann zu Tabea vor. Kurz vor dem Ofenpass fand Tabea: «Bis zum Stelvio sinds nun über 30km, da brauche ich Deine Unterstützung nicht – Der chöit jo uf ne Spöuplatz». Ich musste David noch wickeln, dann fuhren wir Tabea nach. Zuerst hatten wir einen Camper hinter einem Velofahrer und dahinter 2 Autos vor uns. Später einen langsamen Lastwagen. Und irgendwo hielten wir an, um an einem Brunnen unsere Wasserflaschen aufzufüllen. So erreichte wir Tabea kurz vor Prad, wo es zum Stelvio hochgeht. Wir gingen nochmals kurz einkaufen und fuhren Tabea wieder nach. Der Stelvio ist ein berühmter Veloanstieg, ganze Gruppen waren unterwegs. Zwischen Radgruppen, Autos, Motorrädern, Gegenverkehr und Bedürfnissen der Kids uns wieder zu Tabea vorzukämpfen war herausfordernd. Aber funktionierte gut. Bald einmal bat sie um eine Cola – mit Zucker! Wir hielten bei einem Restaurant an, bei welchem ich und Julia vor ein paar Jahren schon einmal eine Pause gemacht hatten – damals fuhr ich mit ihr im Anhänger da hoch. Im Restaurant erklärte man mir, dass sie nur Cola Zero in Petfläschchen haben (was in 99% der Fälle für Tabea ja perfekt wäre, nur heute nicht…) – wieder raus, Bidon holen, Cola aus der 1,5l Flasche einfüllen und weiter gings. Die Kids hatten Freude, Mami immer wieder zu sehen und dass hier so viel lief. Einmal wollte ein Radfahrer sogar unbedingt ein Foto mit sich und David machen! Meistens klappte alles recht gut, ausser Julia wollte Blumen fotografieren, die direkt beim Abgrund standen oder David wollte Mami auf der anderen Strassenseite Hallo sagen – dass da Velofahrer und Motorräder unterwegs waren, störte ihn nicht sonderlich…

Nach dem Stelvio hatten wir nochmals Probleme mit der Bordunterhaltung – kurz danach schliefen die Beiden Co-Betreuer ein! Und kurz nach Bormio, welches man nur am Rande streifte, endlich ein Platz, von dem ich den halben Tag geträumt hatte: Da war ein Brunnen um unsere Flaschen aufzufüllen (Brunnen gab es sehr wenige!) und ein Abfallkübel (Davids Windel roch nicht sehr angenehm, lag aber seit etwa 4h da im Auto) am gleichen Ort. Und Tabea, die vor uns unterwegs war, stand an diesem Platz und zog gerade ihre Jacke aus und konnte sie ins Auto laden. Ab da gings recht ruhig, die Kids schliefen noch eine Weile, es hatte wenig Verkehr und viele Plätze zum Anhalten. Man traf auch immer etwa dieselben Supportteams. Irgendwo realisierte ich, dass es ab der Passhöhe einen Moment runter gehen würde und dann nur kurz bis zur nächsten Wechselzone hoch. Also musste ich vor Tabea in die Abfahrt hinein, da ich nicht wusste, ob ich direkt bei der Wechselzone parkieren kann. Ein letzter kurzer Stopp und dann los – bis zu einer Baustelle….. Und schon war Tabea wieder vor uns. Aber wir waren vor ihr auf der Passhöhe. Während der ganze Anstieg in der Sonne lag, wirkte es hier kalt und schattig. Ich hielt an, stieg kurz aus – ja, hier war es deutlich kühler. Was tun? Ich schnappte mir Tabeas Windjacke und sprach ein Paar an, das dort bei einem Auto stand. Ich fragte sie auf Englisch, wie lange sie noch hier sein würden – sie zeigten ihr «Icon- Suporter»-Emblem und antwortete auf Italienisch. Ich drückte ihnen die Jacke in die Finger, erzählte etwas von Signora oder donna und sie fragten, wann sie dann komme und wie sie aussehe. Ich sagte, 5min und Prima donna, sie nickten und ich düste weiter. Tabea meinte hinterher, wenn ich ihr die Jacke gegeben hätte, hätte sie diese abgelehnt, aber weils Jemand anderes war, nahm sie diese und war in der Abfahrt extrem froh!

In der Wechselzone konnte ich direkt parkieren und alles im Auto packen, was ich brauchte (Wasser ins Fläschchen im Trailrucksack füllen, die Laufkleider/schuhe, etwas zu Essen, eine Salztablette und einen Koffeinshot) und war ready. Die Kids waren ausgeschlafen und voller Energie und unterhielten die ganzen Zuschauer…. Der Wechsel: Da sind zwei Athleten in der Wechselzone, ziehen sich komplett um, dehnen die Beine, verpflegen sich,…. Dann kommt Tabea, wechselt das Oberteil, die Schuhe, schnappt sich den Trailrucksack, eine Banane, trinkt einen Becher Cola (David und Julia je 1,5 Becher Cola…….) und verlässt die Wechselzone, während die anderen 2 Sportler immer noch da sind….. Die Kids machen Fangis – auf einem Parkplatz…… Ich versuche, das Rad auf dem Autodach zu befestigen und alles wieder im Auto einzuräumen. Danach geht’s nach Livigno, dorthin, wo Tabea aus dem Wald auf die Ebene kommen sollte. Laut App sollte sie bald kommen, ich lasse die Kids im Auto und renne 100m zur Strecke. Ich sehe, wie Jemand in einem blauen Trikot angerannt kommt und denke, das sei Tabea, die nun auch blau trägt. Aber es ist ein Mann. Blick auf die App – Tabea ist etwa 200m weiter, wenn ich wohl am Anfang nach links statt rechts geschaut hätte, dann hätte ich sie wohl noch gesehen….. Nun rasch einkaufen (Frühstück für Morgen), ins Apartment (Velokleider ausräumen und auslüften, Velo deponieren) und weiter. Tabea kämpft, hat das Gefühl, sie komme nicht vorwärts, werde bald eingeholt, ist müde und hat Schmerzen in den Beinen. Wir besuchen sie noch 2x am Streckenrand (der GPS-Tracker hatte Mühe, so wusste ich nie, wo sie genau ist, ob sie noch Erste oder plötzlich dritte ist, etc. – und ihre Aussage lautet: «Fingsch mi sicher, e chume immer Mou weder ar Houptstross verbi………». Wir fanden sie dann auch, joggend wie alle anderen um sie herum auch.

Kurz darauf trafen wir Nadine beim 3. Posten – ab dort müssen die SportlerInnen begleitet werden! Hier ist es auch so (wie bei ähnlichen Rennen) dass ab einer gewissen Uhrzeit Niemand mehr hoch zum Ziel rennen darf sondern man noch Runden im Dorf drehen muss – und dann ein schwarzes (von mir her gesehen das schönere) Finishershirt erhält. Alle die hoch ins Ziel rennen erhalten am Folgetag ein weisses Shirt – dies war in diesem Jahr nie ein Thema bei Tabea! Sie kam dann als erste Frau rein, schnappte sich den Rucksack, den sie nun tragen musste (Verpflegung und vorgegebene Bekleidung wie lange, windfeste Hosen, Regenjacke, Mütze,….. uns eine Stirnlampe!) und machte sich mit Nadine auf die letzten Kilometer. In dem Moment, als sie den Kontrollposten verliess, kam die 2. Frau an – diese wurde dadurch motiviert, Tabea eher blockiert. Und kaum war die zweite Frau weg kam Nr. 3 – die ersten 3 innert 10min, das könnte noch spannend (oder nervenaufreibend?) werden….

Vor dem Posten hat es einen tollen Spielplatz, auf dem sich die Kids austoben konnten, während ich die sozialen Kanäle updatete. Danach gings ab in die Gondelbahn – ein Highlight für David! In der Mittelstation stiegen wir aus, denn da müsste Tabea durchkommen. Auf dem Tracker sah ich, dass Tabea nun an zweiter Stelle lag. Wir hofften, dass im Schlussaufstieg nochmals alles ändern würde. Oder sollten wir hoffen, dass sie sogar auf Rang zurückfällt – denn die ersten 2 pro Geschlecht würde sich für den Norseman, der «WM» im Extremetriathlon, qualifizieren. Wollen wir auf Norwegen? Theoretisch ja schon, aber mit 2 Kids in Norwegen supporten? Nein, klar, wir hofften, dass Tabea ein Energieblitz erhält und doch noch Erste wird!

Bei der Mittelstation hat es einen Bikeparcours, welchen die Kinder laut schreiend zu Fuss in Betrieb nahmen, während ich den vereinzelten Sportlern mit SupporterInnen zuschauen konnte. Die Kids schnappten sich auch immer Mal wieder etwas von den leckeren Esswaren, die ich für Tabea bereitgestellt hatte – etwas Muffins, Tuc, Gummifröschchen…… Sie waren im Paradies.

Alle, die vorbeikamen, waren am kämpfen, die vergangenen Stunden hatten bei allen Spuren hinterlassen. Nun kam die erste Frau, welche sich auch hochkämpfte. Und etwa 10min später Tabea, die am Plaudern war. Wir feuerten sie an, baten eine andere Familie um Feuchttücher (Windeln für David hatte ich dabei, aber fürs grosse Geschäft war ich nicht mehr ausgerüstet), ich wickelte David und ab gings zur Gondelbahn. Oben wars deutlich kälter – also warm anziehen. Es gab einen riesigen Spielplatz – nur das aufblasbare Springkissen war leider nicht mehr in Betrieb um diese Zeit ☹ David spielte mit einem LikeaBike (er transportierte es mühsam in die Gegend, wo ich stand – und dann wurden wir ermahnt, dass man mit den LikeaBikes nur auf einer abgesteckten Fläche fahren durfte, David war zutiefst traurig) und ich schaute mir die Zielgegend an. Ein megasteiler Anstieg, den die AthletInnen am Schluss hochklettern mussten – die Meisten kamen tatsächlich auf allen Vieren hoch! Nun wurde es langsam dunkler, Julia und ich standen am Feuer und jubelten den Ankommenden zu – David rannte auf dem Spielplatz umher. Nun erreichte die erste Frau das Ziel, ein Blick aufs App sagte, dass Tabea problemlos zweite werden sollte. Ich suchte die Kids zusammen und nun warteten wir auf sie. Nun sahen wir zwei Lichter in der Ferne erscheinen – und kurz darauf hörten wir zwei Frauen plaudern…..Die Lichter steuerten auf den Schlussaufstieg, die mystische Musik (seit wir hier waren die ganze Zeit dieselbe – die Gleiche, die schon den ganzen Morgen lief. Ich nahm das Smartphone und begann zu filmen. Genau in dem Moment, als Tabea und Nadine den Anstieg bezwungen hatte, beschloss David, den Abhang runterzuklettern. Jemand vom OK-Team wollte ihn zurückhalten, ich schnappte ihn und drückte dabei versehentlich auf mein Smartphone und wechselte in den Selfiemodus. Darum ist auf dem Video des Zieleinlaufes mittendrin plötzlich mein Gesicht zu sehen ☹ Wir feierten Tabeas riesigen Tag – bevor es zum Abendessen ins Restaurant daneben ging. Die Gondelbahn retour war noch speziell – Gondeln sind für den Tagesgebrauch erstellt und haben kein Licht. Wir schwebten durch die Dunkelheit und sahen unten, wie sich immer noch viele Lichterduos den Berg hochkämpften.

Am Folgetag genossen wir die Siegerehrung. Die Erstplatzierte konnte/durfte den Norsemanslot als Russin scheinbar nicht annehmen, Tabea nahm ihren an. Ich drehte danach noch eine Joggingrunde und schon bald darauf gings Richtung Apartment zum Schlafen. Am Sonntag wollte Tabea schon wieder auf einen Berg wandern – zum Glück regnete es. So fuhren wir kurz nach 10:00 los, in Richtung zu Hause. Wegen zwei Baustellen mit langem Stau am Flüela plus noch zwei weiteren Staus) und einem Mittagshalt im Heidiland (diesmal komplett überfüllt) kamen wir erst gegen 19:00 zu Hause an – wo das grosse Aufräumen anfing.

Ich war am Montag recht müde – aber voller Eindrücke und mega stolz auf die unglaubliche Leistung, die Tabea erbracht hatte. ES waren über 300 Leute auf der Startliste, 110 kamen ins Ziel oben auf dem Berg (plus noch etwa 40 im Ziel unten) – und Tabea wurde von all denen, die auf so einen Extremetriathlon trainiert hatte,19.!!!!!! Schon krass!

 

Icon Xtreme Triathlon

Verfasst von Tabea auf einer LAAAANGEN Autofahrt am 8.9.2025

Was für ein Wettkampf, was für ein tolles Erlebnis, und was für ein grandioses Resultat. 2. Platz bei den Frauen am Icon Xtreme Triathlon in Livigno. Aber alles schön der Reihe nach:

Im 2017 war ich das erste Mal am Start des ICON’s. Damals bei Regen, Schnee und Kälte. Ich musste damals auf dem Rad infolge Kälte eine längere Pause einlegen. Und die Radstrecke wurde ganz kurzfristig, als ich am Fusse des Stelvio war, geändert. Der Stelvio war gesperrt wegen Schneefall, daher mussten wir damals wieder alles retour fahren mit dem Rad. Auch die Laufstrecke wurde komplett geändert, weil zu viel Schnee lag auf den Bergen. Klar war für mich, dass ich noch eine Rechnung mit diesem Triathlon offen hatte. Und daher meldete ich mich nun wieder für diesen Triathlon an. Die Planung war etwas eng, 3 Wochen zuvor hatte ich den Inferno Triathlon, die Erholung wäre etwas kurz gewesen. Damals wusste ich aber nicht, dass der Inferno Triathlon abgesagt würde und es somit perfekt aufgehen würde.

Zwei Wochen vor dem ICON ging es mir in den Trainings recht gut. Ich fühlte mich fit und es lief gut. 7 Tage vor dem ICON fing es wieder an, was ich es in der letzten Zeit oft habe. Übelkeit, Kopfschmerzen, Magenschmerzen und keinen Appetit. Deshalb reduzierte ich das Training in den letzten 7 Tagen aufs Minimum und versuchte, mehr zu schlafen.
Wellig gings weiter. Am Dienstag wars ein eher schlechter Tag, am Mittwoch fühlte ich mich besser, am Donnerstag war wieder schlechter. Am Freitag war der Wettkampf. Ich war nicht sehr optimistisch gestimmt, dass ich diesen Wettkampf finishen würde. Dennoch reisten wir nach Livignio, ich checkte ein und ging um 20 Uhr am Vorabend ins Bett. So viel Schlafen wie möglich war das Thema. Für diesen ICON braucht man ein Supporter. Dieser muss den Athleten auf dem Rad per Auto begleiten und auf der Laufstrecke die letzten 12 km mitlaufen. Da unsere Kids mit an Bord waren, brauchte ich einen 2. Supporter für die Laufstrecke. Nadine, eine gute Kollegin welche in St. Moritz lebt, willigte sofort ein, mich zu begleiten.

 

Um 03.30 klingelte der Wecker. Unser Apartment war 1km vom Schwimmstart entfernt. Um 04.15 war die ganze Familia beim Schwimmstart. Ich zog meinen Neopren an. Das Wasser war 14 Grad kalt. Ich zog auch Neoprensocken und Neoprenhandschuhe an. Es gab Leute, die schwammen ohne Neoprenhandschuhe. Krass… das hätte ich nie gekonnt!!! Die Stimmung war grandios. Es lief immer die gleiche Musik. Sehr mystisch. Es hatte mehrere Feuer, wo man sich aufwärmen konnte. Ich hatte bereits kalt. Ins Wasser zu hüpfen fand ich nicht gerade prickelnd. Mir war übel und die Kopfschmerzen waren noch immer mein treuer Begleiter.
10 Minuten vor dem Start mussten alle Athleten in einen Bereich stehen, um zu schauen, ob der Chip funktioniert. Danach marschierten alle gemeinsam zum Wasser. Ich war in der 2. Reihe. Es war wirklich kalt und stockdunkel. Es hatte scheinbar 5 Bojen im Wasser, welche mit Lichter bestückt waren. Ich sah diese aber schon von Land aus schlecht. Ich war gespannt, ob ich die Lichter dann im Wasser sehen würde. Alle Athleten hatten eine leuchtende Schwimmboje mit dabei. Dann gings los. Die ersten 400 Meter waren Horror. Ich bekam mehrere Schläge ab, schluckte viel Wasser, versuchte aber, ruhig zu bleiben. Aber irgendjemand hat dabei meine Uhr gestoppt, daher habe ich keine Aufzeichnung der Schwimmstrecke. Dann beruhigte sich das Ganz etwas, ich konnte ruhig schwimmen, aber sah leider nicht so genau, wohin ich schwimmen musste. Ich schwamm dann den anderen nach. Leider sah ich plötzlich niemand mehr um mich rum. Ich musste mehrere Brustschwimmzüge machen, einmal bin ich komplett angehalten und habe mich umgeschaut. Wohin muss ich schwimmen? Weit und breit sah ich niemanden. Ich bekam kurz Angst. Ich sah irgendwie überall Lichter. Dann sah ich plötzlich einen Athleten und ich schwamm in seine Richtung. Plötzlich querten die Athleten meine Strecke und ich war überrascht, dass ich am Wendepunkt war. Die Bojen habe ich aber nie gesehen. Keine Ahnung, wo die waren. Das Retourschwimmen ging dann besser, weil ich das Licht an Land gut sah. Meine Armen waren aber recht schwer. Die Kälte hingegen verkraftete ich recht gut. Ich musste noch ein paar Mal ein paar Brustzüge machen, weil ich mich nicht so gut orientieren konnte und dann sah ich das Ende und stieg total erleichtert aus dem Wasser und schaute auf die Uhr und sah: keine Aufzeichnung. Echt schade. Aber dann schaute ich auf die Uhrzeit: 1h07 rechnete ich mir aus. Damit war ich zufrieden, ich errechnete mir eine viel langsamere Schwimmzeit, da ich mehrmals Brustschwimmen und anhalten musste. Ich war erste Frau und ca. 8 overall schätzte Dinu. Ich ging ins Zelt, wo Dinu und die Kids mich erwarteten. Ich zog den Neopren aus. Da merkte ich, wie kalt ich hatte. Die Triathlon Hose und das Top musste ich nicht wechseln, ich zog einfach ein trockenes Trikot und Ärmlinge und Schuhüberzüge an und natürlich ein warmes langarm Trikot. Nach ca. 10min Wechselzeit ging ich zu meinem Rad. Die Kids begleiteten mich zum Rad und gaben mir einen Kuss und dann gings los. Es war noch immer dunkel und ca. 4 Grad (Anmerkung Dinu: Ich hätte um die 10 Grad geschätzt 😊) kalt. Also, es war kalt! Alles war kalt an mir. Aber zum Glück gings schon bald den ersten Anstieg hoch. Die Strecke war Total 200km/4900hm lang. Der erste Anstieg ging über den Forcola di Livignio und Berninapass. Total waren dort 650 Höhenmeter zu bezwingen. Meine Beine waren nicht so gut, wie ich gewollt hätte. Aber die Kopfschmerzen waren weg. Und die Übelkeit nur phasenweise vorhanden. Hunger hatte ich leider nie, dennoch konnte ich immer essen. Ab dem Berninapass gings 45km runter und flach nach Zernez. Dinu und die Kids feuerten mich auf dem Berninapass an. In Zernez sah ich sie zum nächsten Mal. Dort zog ich dann meine warme Jacke aus und gab diese Dinu. Es ging dann über den Ofenpass. Der lief mir etwas besser. Dinu und die Kids warteten immer mal wieder und gaben mir was zu essen. Ich hielt aber nie an. Julia machte mir mehrmals einen Zaubertrank mit Kräutern und Steinen, welchen ich immer gerne entgegennahm. Die Abfahrt vom Ofenpass bis zum Fusse des Stelvios ging recht rasch. 35km waren das. Meine Beine fühlten sich aber nicht mehr fit an. Die Knie und der unteren Rücken spürte ich. Ich ass noch ein Schoggistängeli kurz vor der Auffahrt zum Stelvio. Am Stelvio warf ich dann einen Koffeinshot und einen Gel ein. Dann hatte ich einen guten Schub für die nächste Stunde. Die letzten 300hm waren dann mühsam. Ich wurde müde. Die tollen Serpentinen konnte meine Müdigkeit leider auch nicht mehr nehmen. Dann war ich endlich oben. 2000hm mehr im Sack. Ich zog eine Windjacke an und fuhr sogleich los. Ich machte kurz eine Pause, um ein Foto zu machen. Die Abfahrt war eiskalt. Ich hatte keine Handschuhe an, das bereute ich. Ich zitterte am ganzen Körper. Dies zeigte mir, dass ich wirklich nicht mehr so fit war. Ich hielt kurz an, um aufs WC zu gehen (hinter einem Busch). Das war dann auch das einzige Mal im ganzen Tag. Dann fuhr ich weiter runter. Ich war noch immer 1. Frau. Ich fuhr eher langsam runter, weil ich zu fest zitterte, ich hatte keine gute Kontrolle über das Rad. Dann folgte der letzte Aufstieg. Ca. 1200 Höhenmeter. Zum Glück war dieser Aufstieg nicht mehr steil. Ich kam gut hoch, aber nicht mehr so schnell. Die Velostrecke wurde kurzfristig um 4km und 200hm verlängert, weil es einen Erdrutsch gab. Dafür war die Laufstrecke 3km kürzer, was mir sehr entgegenkam. Dann traf ich in der Wechselzone ein. Die Kids und Dinu waren alle da. Ich zog die Laufschuhe an, drückte eine Gel runter. Übrigens verpflegte ich mich auf der Velostrecke hauptsächlich mit Gel und Isogetränk. Harte Kost konnte ich fast nicht mehr nehmen. Mir war teilweise übel. Einen Gel runterdrücken ging aber gut. Diesen konnte ich sehr gut runterspülen. Dann lief ich los. Es ging 4km auf steilen Trailwegen runter. Ich war sehr langsam. Die Knie schmerzten auf den ersten Metern sehr, von den Hamstrings nicht zu reden. Die Knieschmerzen gingen aber nach 10 Minuten weg – zum Glück. Die Schmerzen in den hinteren Oberschenkel blieben leider konstant. Ab km 5 gings dann mehrheitlich flach bis km 18 weiter. Ich war sehr langsam unterwegs. ES war so deprimierend. Ich konnte wegen den Schmerzen nicht schnell laufen. Es machte mich psychisch fast fertig, weil ich wusste, ich muss nun so 20km laufen, bis es dann endlich hochgehen würde.  Ich versuchte aber immer dranzubleiben, so kam ich immerhin langsam vorwärts. Sehr langsam! Bei km 20 sah ich dann die 2. Frau immer näherkommen. Ich wusste, dass ich bald von ihr überholt werden würde. Wie schade, dachte ich mir. Aber wenn man so langsam läuft, dann ist das ja klar, dass das nicht gut kommen würde. Aber lustigerweise kam sie bis zu km 25 nicht – wahrscheinlich, weil es da eher steil hoch und danach wieder runter ging, was mir ja liegt! Bei KM 25 empfing ich dann meine Supporterin Nadine, welche nun mit mir ins Ziel laufen durfte. Wir hatten ab da auch beide einen Trailrucksack dabei mit Wechselkleidern. Es gab Pflichtmaterial, welches man mitnehmen musste. Ein paar Minuten später, wurden wir von der anderen Frau überholt. Sie war in einem irren Tempo unterwegs!! Ich hatte keine Chance, ihr anzuhängen. Somit war ich 2. Frau. Es ging noch weitere 3km flach/leicht runter bis es dann hochging. Ich fluchte mehrmals, wie lange das noch so blöd flach weitergehen würde….  Dann gings endlich die Skipiste hoch. Es war steil. Und ich konnte richtig gut hochlaufen. Die Schmerzen in den Oberschenkel waren so viel weniger spürbar. Ca. 1km gings hoch, dann mussten wir wieder 3km eher flach zurück laufen/traversieren. Schritt für Schritt gings vorwärts, schmerzhaft wars. Und dann kamen endlich die abschliessenden 5km und ca. 700hm. Nadine sagte mir, dass nun 19 Serpentinen folgten. Das hörte sich nach wenig an. Beim Verpflegungsposten nahm ich 3 Becher Cola und ging motiviert den Berg hoch. Ich konnte richtig gut raufdrücken und ein ordentliches Tempo hinlegen. Wir überholten noch ca. 4 Männer. Es lief mir bestens. Beim Hochlaufen hatte ich wenig Schmerzen und daher konnte ich gut noch etwas Tempo machen. Plötzlich stand da Dinu mit den Kids bei der Mittelstation. Das freute mich sehr. Er meinte, dass die 1. Frau nicht mehr so gut ausgesehen hätte, aber leider hat sie mir auf den flachen Passagen bereits zu viele Minuten abgenommen. Ein Aufholen war nicht mehr möglich (befand Tabea, Dinu sprach anders….). Es waren recht lang gezogene Serpentinen, daher zog es sich hin. Das Ziel kam immer näher und dann standen wir unter einem steilen Hang, oben war der Zielbogen. Einen brutal steilen, steinigen Hang musste man noch hochgehen. Es waren nur noch 50m, welche uns vom Ziel trennten – aber fast senkrecht. Diese 50m waren voll cool. Die Musik im Zielbereich genial! Es war die gleiche wie am Morgen, eine sehr mystische Musik. Mit meinen Laufschuhen mit fast keinem Profil war es sehr schwierig, dort hochzukommen. Ich rutschte immer aus. Auf allen 4er kletterten wir hoch. Da lag ein Seil, sie riefen von oben, dass ich mich daran festhalten sollte. Also machte ich das und so kam ich oben an. Ein Zielband wurde gespannt, Hünerhautfeeling pur. Dinu und die Kids waren auch da. Und ich durchlief das Ziel! Grandios war das. Absolut spitze! Ich bin noch heute im Hoch, wenn ich diesen Bericht schreibe. Ich habe schon mehrere xtreme Triathlons gemacht, aber dieser war für mich der schönste und beste Zieleinlauf. Ich wurde 2. Dies freute mich sehr. Ich hatte im Vorfeld nicht mit einem Finish gerechnet und schon gar nicht mit einer Rangierung in den ersten 3 Rängen. Ich bin sehr zufrieden. Meine Supporter leisteten geniale Arbeit. Ich bin ihnen sehr dankbar dafür! Am nächsten Tag war die Freude immer noch gross. Dennoch war ich etwas enttäuscht, dass ich die ersten 27km nicht schneller laufen konnte. Es wäre recht easy gewesen, nur 30 Sekunden pro Kilometer schneller zu laufen, wenn ich keine Schmerzen gehabt hätte. Gekonnt hätte ich das, aber unter diesen Umständen gings nicht. Vielleicht bin ich mental zu wenig stark und ich hätte diese Schmerzen einfach ignorieren müssen. Nur weiss ich nicht, wie das geht😊
Fotos: In der Galerie!

Ruhig?

Verfasst von Dinu am 1.9.

Diese Woche war erstaunlich ruhig! Keine Wettkämpfe, keine ganztägigen Velotouren, keine Läufe auf Berggipfel, etc. Das lag einerseits daran, dass die letzten Wochen recht zehrend waren, andererseits aber auch daran, dass die nächsten Höhepunkte bald anstehen und privat auch Einiges los war. Julia wurde am Samstag 5 Jahre alt. Am Mittwoch kamen mehrere Freundinnen von ihr und wir machten uns auf zu einer Schatzsuche. In der Vorbereitung verbrachten wir einige Zeit in der Küche, beim Einkauf und beim Organisieren inkl. Verteilen der Posten für die Schatzsuche. Am Sonntag feierten wir noch mit den Grosseltern und mit Julias Gotti.

Zusätzlich fand übers Wochenende ein grosses Dorffest in Urtenen-Schönbühl statt, wo wir viel Zeit verbracht haben.

Aber ein paar knackige Trainings gabs trotzdem noch! Dinu lief am Montag schon wieder ein paar wenige Kilometer mit müden Beinen vom Weissensteinlauf. Am Mittwoch trainierte er mit der Laufgruppe. Es gab nur eine kürzere Runde, da danach noch ein «Aareschwumm» geplant war. Dafür waren die letzten 2 Kilometer recht schnell. Am Donnerstag drehte er eine 18km Runde allein und am Nachmittag noch eine 3km Runde mit David im Wagen.

Tabea fand, sie sei schon länger nicht mehr richtig Rennrad gefahren und drehte am Sonntag dann eine dreistündige Tour durchs Emmental. 

Jura-Toptour Weissensteinlauf

Verfasst von uns Beiden am  26.8. 
Nach dem Infernomarathon schlugen Magen-Darm-Käfer zu. Zuerst lag Tabea flach, danach erwischte es Julia. Zum Glück aber nur kurz, so konnte Julia am Mittwoch am Emmenlauf bei Bätterkinden starten. Es gab sogar eine Kategorie für David, welcher so zu seinem ersten Lauferlebnis kam. Auch Tabea erholte sich recht gut, sie entschied sich aber erst am Freitag, am Weissensteinlauf zu starten.

Dinu hatte in den Veloferien eigentlich beschlossen, in diesem Jahr nicht am Backyardultra in Jegenstorf zu starten, da er zu wenig Lauf- und zu viele Velokilometer gesammelt hat. Nun aber reizt es ihn zu sehr, darum versucht er, seine Lauftrainings etwas zu steigern. So ging er am Donnerstagmorgen auf eine Laufrunde zusammen mit David im Anhänger. Nach diesen 16,5km hatte er schon recht müde Beine (sowas steckte er früher besser weg), hängte aber am Nachmittag nochmals eine Runde mit David von 5,5km dran. Am Freitag hatte er recht müde Beine, aber Ruhetag. Am Samstag ging er mit müden Beinen nochmals joggen – 7km. Um dann am Sonntag auch am Start zu stehen. Man konnte sich in drei Startblöcke einteilen – der mittlere war zwischen 1h 25min und 1h 35min, der Hinterste ab 1h 35min. Im Jahr 2021 brauchte Dinu für die Strecke 1h 34min und 50 Sekunden – er hätte also knapp in den mittleren einstehen können, entschied sich aber für den hintersten Startblock. Und was denkt ihr, wie langer er hatte? 1h 35min und 6 Sekunden – also 16 Sekunden langsamer wie bei seiner letzten Teilnahme und knapp über 1h 35min – perfekt eingeteil im Startblock 😊. Böse Zungen behaupten, er habe wohl noch 6 Sekunden unterwegs gewartet…..

Er war danach sehr zufrieden mit seiner Leistung, schliesslich hatte er am Morgen das Gefühl, dass er recht schwere Beine habe!

Anschliessend besuchten wir die Rangverkündigung und danach auch noch die Verlosung von vielen tollen Preisen. Ich wurde ausgelost und gewann eine Thermoskanne – die steht nun bei den anderen im Keller 😉. Die Preise wurden immer wie besser, es gab Essensgutscheine, diverse Übernachtungsgutscheine etc. Tabea hoffte auf einen Übernachtungsgutschein, ich hatte ja keine Chance mehr, meine Nummer war nicht mehr im Topf. Nach den tollen Übernachtungsgutscheine wollte Tabea gehen. Beim allerletzten Preis, einer teuren Jacke von Radys, hörte Tabea schon gar nicht mehr zu, sie war am Natel beschäftigt. So bekam sie fast nicht mit, dass ihre Nummer (nicht der Namen, da wir nachgemeldet waren, stand der Name nicht darauf) ausgerufen wurde und sie so etwas wie den Hauptpreis gewonnen hatte!

Tabea’s Bericht

Nach der letzten Woche, wo ich gesundheitliche Probleme hatte, war ich sehr überrascht, dass ich am Weissensteinlauf starten konnte. Drei komplette Ruhetage und danach ein paar easy Trainings gabs in der vergangenen Woche.

Ich fühlte mich für den Start am Weissensteinlauf gut. So gut, wie schon lange nicht mehr. Ich war nur wenig nervös. Ich reihte mich im Startblock 1 ein, unter 1h25. Und es ging sehr schnell los. Die ersten 2 km waren flach und nur leicht aufwärts, danach gings coupiert weiter bis km 5. Für mich zu flach… Ich merkte wiederum, dass das Flachlaufen eher zu meiner Schwäche gehört. Nach km 5 gings dann endlich den Weissenstein hoch. Es wurde steiler. Ich konnte alles durchjoggen und überholte ein paar, auch Frauen. Ab km 10 wurde es nochmals flach und ab km 11 gings zum Glück wieder hoch bis km 13.5. Die letzten 1.5km gingen zuerst steil runter, dann nochmals hoch und dann war der Zielbogen da. 1h26:41 zeigte die Schlusszeit. 3min schneller wie im 2018. Somit ist das nun meine persönliche Bestzeit. Ich fühlte mich gut und war zufrieden. Es reichte knapp auf den 3. Platz in meiner Altersklasse und es gab einen super schönen Preis: Einen Korb mit regionalen Produkten. Dass ich dann am Schluss bei der Verlosung noch eine Jacke gewinnen konnte, war das Tüpfelchen auf dem i!
Fotos: Galerie!

Inferno-Triathlon und Ersatzprogramm

Verfasst von uns Beiden am 18.8.

Am Anfang der Woche hatte Julia ihre grossen Momente – schliesslich startete sie im Kindergarten!
Dann näherte sich Tabeas Höhepunkt – der Infernotriathlon, einer  wenn nicht «der» Höhepunkt der Saison 24. Die Unwetter in Brienz liess Tabea aber Sorgenfalten auf der Stirn erscheinen. Wobei sie eh noch nicht ganz erholt war vom Berner Berglaufcup. Als der Triathlon dann aber tatsächlich abgesagt wurde, begann sie sich zu überlegen, was sie anstelle mit der freien Zeit machen sollte. Am Freitag an die Etappe der Juratoptour auf den Born? Eine lange Velotour? Oder ein Triathlon im Wallis? Und wie näher das Wochenende kam, desto mehr reizte sie auch der Gedanke, am Inferno-Halbmarathon zu starten, welcher nicht abgesagt worden war.
Bericht Tabea:
Auch, wenn ihr mir das vielleicht jetzt nicht glaubt, ist es wirklich wahr. Ja, ich war erleichtert, fand der Infernotriathlon nicht statt. Dies nahm mir die Entscheidung ab, dort zu starten oder nicht. Die vergangene Woche war ich wieder einmal am herumkränkeln. Im Moment ist es sehr mühsam, eine kurze Zeit geht es mir gut und dann fühle ich mich wieder unwohl. Im Normalfall hätte ich mich unglaublich auf den Inferno Triathlon gefreut, aber in diesem Zustand sah das Ganze etwas anders aus. Den Infernohalbmarathon zu laufen, fand ich aber eine gute Möglichkeit. Ich hatte dort keinerlei Druck, es ging nur ums Raufkommen. Und daher stand ich am Samstagmorgen früh auf und fuhr nach Stechelberg. Dort parkierte ich das Auto und machte Autostopp, um nach Lauterbrunnen zum Start zu kommen. So würde ich nach dem Zieleinlauf schneller wieder beim Auto sein. Um 9.30 startete ich im 1. Startblock. Es regnete in Strömen, was ich aber super fand. Es war zum Glück nicht heiss. Ich reihte mich zu hinterst ein, was ein Fehler war. Ich musste dann am Anfang ziemlich überholen. Nach dem 1. KM gings hoch. Es fühlte sich streng an. Ich versuchte einen Rhythmus zu finden und das gelang mir. Die Kilometer flogen dahin, im Verlgeich zu meinen Läufen im Rahmen des Triathlons, dann fühlt es sich sehr lange an. Ich überholte viele Frauen. Dann kamen die befürchteten 3km flach. Dort wurde ich wieder von vielen überholt. Flachlaufen kann ich bis heute nicht wirklich sehr schnell. Aber zum Glück gings ab Mürren wieder hoch. 9km bis ins Ziel. Ich joggte vieles, aber wenns ganz steil war, marschierte ich. Oben merkte ich die Höhe. Mir wurde etwas schwindlig. Den letzten Kilometer konnte ich fast gemütlich absolvieren, weil hinter mir niemand zu sehen war und vor mir gabs auch niemand zum überholen. Mit 2h44min kam ich ins Ziel. Total überrascht über diese Zeit. 10min verlor ich auf die Sigerin Petra Eggenschwiler, diese 10min nahm sie mir aber auf dem 1. Teil nach Mürren ab. Da sieht man, wie langsam ich auf dem flacheren Teil bin im Vergleich zum Berghochlaufen. Ich wurde 6. Frau overall und 1. in meiner AK. Das freute mich sehr, weil ich nie mit dem gerechnet habe. Oben auf dem Schilthorn wurde mir aber schnell schwindlig und ich fühlte mich unwohl. Daher ging ich gerade wieder runter. Bis zur Siegerehrung hatten wir noch 3h übrig. Daher nahmen wir es gemütlich. Duschen, Massage und was essen standen an. Am Sonntag lag ich dann flach. Ich wechselte zwischen Sofa und Bett. Daher gehe ich die nächste Woche sehr gemütlich an und erhole mich nun etwas.
Bericht Dinu:
Als es klar wurde, dass ich nicht als Supporter am Inferno im Einsatz stehen würde kamen zwei andere Events in meinen Fokus. Da war einerseits das Aareschwimmen am Samstag in Solothurn, an welchem ich als Jugendlicher (ohne grosse Schwimmkentnisse – gut, ok, die habe ich ja immer noch nicht….) mit meinem Vater gestartet war, also ein eher emotionaler Event. Aber die Wetteraussichten waren auch dafür nicht toll, also liess ich das sein. Stattdessen besuchte ich mit den Kids in Kirchberg einen Mittelaltermarkt mit Shows, welcher den Kindern und mir viel Spass bereitete. Danach düste ich per E-Bike heim, holte all meine Sachen, zog mich um, schnappte meine Inlines und fuhr mit den Kids per Zug nach Bern. Dort fand der zweite Event statt, der in meinen Fokus gerückt war, statt: Eine Etappe der Swiss Skate Tour. Die Strecke machte mir etwas Angst – so gings vom Bundesplatz der kleinen Schanze entlange, dann die Strasse an der amerikanischen Botschaft entlang (dort, wo der GP raufkommt) bis runter ins Marzili und da im Kreisel um die Ecke, dem Marzilibad entlang und dann dem Marzilibähnli entlang wieder hoch! Ich bin, seit einem Sturz über meinen Vordermann, der gerade ausgerutscht war, ein Angsthase. Alleine wäre die Abfahrt kein Problem, aber weniger als 1km nach dem Start in einer grossen Gruppe? Ich hatte Angst – die Meisten, mit denen ich sprach, hatten Sorgen wegen dem steilen Aufstieg, der kam mir aber entgegen! Ich startete also eher zögerlich, schaute, dass Niemand zu nah vor- oder hintermir war und ging dann in die Abfahrt. Wie gesagt, ich alleine habe keine Angst, ich weiss (glaube ich zumindest) was ich etwa kann, andere Skater machen mir mehr Angst.
Auf den ersten 3 Runden, nach der ersten Abfahrt, überholte ich immer wieder ein paar Skater, die vor allem im Anstieg mehr Mühe hatten wie ich. Da es auf den 7 Runden mehrheitlich hoch (300 Höhenmeter auf 21km) oder runter ging war es nicht so schlimm, dass ich etwa 90% des Rennens alleine fuhr. Das passiert mir auch sonst immer wieder einmal, hier wars aber nicht so schlimm. So landete ich auf einem Rang (zwar weit hinten, ich wurde 2x überrundet), mit dem ich total zufrieden war. Und nun ist es sogar so, dass ich hoffe, dass dieses Rennen auf der gleichen Strecke nochmals gefahren wird, denn ab der ersten Abfahrt kommt dieses Rennen meinen Fähigkeiten sehr entgegen!

 

 Fotos findet ihr wie immer in der Galerie. 

Bärner Bärgloufcup etc.

Verfasst von uns Beiden am 11.8.

In der vergangenen Woche stand wieder einmal der Bärner Bärgloufcup auf dem Programm. Es gibt von Mo-Fr jeden Abend einen Lauf auf einen Hügel rund um Bern – Gurten, Bütschelegg, Belpberg, Bantiger und Ulmizberg. Um in der Cupwertung rangiert zu werden muss man an min. 4 Läufen teilnehmen – man kann auch an allen 5 starten, dann hat man ein Streichresultat. Wir wollten beide in der Cupwertung klassiert werden, darum ging es bald darum, Lösungen für die Kids zu finden, da Tabeas Eltern in den Ferien und Dinus Eltern am Zügeln/einräumen sind. Es war klar, dass wir Beide nur 4x starten und je einmal hüten. Dazu konnten wir unser Hüetimeitli für Montagabend organisieren (sie kam mit und fuhr mit dem Bähnli und den Kids auf den Gurten, wo wir nach dem Lauf auch alle ein Picknick genossen) und am Freitag Julias Gotti. Am Donnerstag wollte Dinu, wie vor 2 Jahren, unsere beiden Kids im Anhänger auf den Bantiger schieben. Dies ist der einzige Abend, an dem dies machbar ist, auch wenn er so deutlich langsamer sein würde. Er fragte sicherheitshalber das OK an, ob dies wieder gehe, erhielt dann aber eine Absage – somit brauchten wir da kurzfristig auch eine Lösung. Zum Glück retteten uns unsere Nachbarn!

Am Montag am Gurtenlauf waren natürlich alle nervös. Uns Beiden gelang aber ein gutes Rennen, Tabea war die Zweitschnellste aller Frauen! Dass sie zuvor müde war und sie unter der Hitze litt, merkte man unterwegs nicht, sie war auch über 2,5 Minuten schneller wie Dinu.

Dienstags war bereits Dinus Ruhetag, er fuhr mit dem Auto und den Kids zum Ziel. Wir hatten auf der Bütschelegg einen Tisch reserviert, um nach dem Lauf oben lecker Essen zu können – schliesslich sollte an Tabeas Geburtstag nicht nur der Lauf auf dem Programm stehen. Für Tabea war die Strecke zu coupiert, entsprechend wurde sie «nur» Vierte obwohl sie alles gegeben hatte.

Mittwochs hatte es bis am Mittag geregnet, so war es am Abend etwa kühler. Der Lauf auf den Belpberg ist auf dem ersten Kilometer recht flach, Dinu legte ihn in 4.33min zurück! Danach wurde es aber sehr steil aber angenehm kühl im Wald. Auf den Teilstrecken, welche abwärtsführen, verlor Dinu aber immer etwas Zeit, er ist da eher vorsichtig unterwegs. Tabea und die Kids schauten den Start, düsten mit dem Auto hoch zum Ziel und konnten dort alle Teilnehmenden anfeuern. Dinu schaute zu Hause dann, wie schnell er bei den letzten Teilnahmen war:

2021: 28:54

2022: 29:00

2024: 28:55

Dreimal innerhalb von 5 Sekunden, das nennt man Konstanz 😊

Donnerstags stand das Rennen auf den Bantiger an. Tabea fuhr mit dem E-Bike nach der Arbeit nach Ferenberg, wo sie dieses abschloss und etwa 1,5km zum Start marschierte. Dinu brachte die Kids zu den Nachbarn, fuhr mit dem Auto auf einen Parkplatz in der Nähe des Bantigers, mit dem Kickboard zu Tabeas E-Bike und joggte zum Start, wo er etwa 5min vorher ankam – um zu erfahren, dass der Start um 10min verschoben worden sei. Das Rennen verlief wieder für Beide recht gut, Tabea wurde erfolgreiche Dritte, hatte aber einen harten Kampf. Dinu passte die Strecke lange Zeit nicht, konnte aber auf dem letzten Kilometer aufdrehen und einige Mitläufer überholen.

Am letzten Tag ging der Lauf auf den Ulmiz. Tabea schien aufgeregt zu sein, sie stresste es auf jeden Fall, dass wir so unterwegs waren, dass wir «nur» 40min vor dem Start vor Ort sein konnten – obwohl wir die Startnummern ja bereits hatten…. Julias Gotti und ihr Mann erwarteten uns vor Ort und nahmen uns die Kids ab – sie gingen auf einen Märlitrail rund um Schlieren bei Köniz. Dinu empfahl Tabea, sie solle doch eher vorne einstehen, sie war ja mehrfach bei den drei schnellsten Frauen. Und wie sah das dann schlussendlich aus? Tabea war am Plaudern mit drei andern Frauen, etwas seitlich beim Startgelände und lief direkt vor Dinu über die Startlinie – also so weit hinten wie noch nie….. Aber das spielte keine Rolle, sie drehte mächtig auf und kam als zweite Frau oben an! Dinu konnte natürlich nicht folgen, er verlor an jedem Tag so um die 3 Minuten auf Tabea. Sie hatte wirklich alles gegeben und war oben total erschöpft. An der anschliessenden Siegerehrung durfte sie als erste in ihrer Altersklasse im Cup aufs Podest. Leider wurde die Overallrangliste nicht auch prämiert, schliesslich war Tabea Dritte aller Frauen im Cup. Dass Tabea während der Woche noch ein Rad-, Rumpfkraft- und Schwimmtraining durchführte, überrascht ja wohl Niemand?

Tabeas Eindrücke der Woche:

Die Berner Berglaufcupwoche war irre hart! Es fing am Montag an. Ich fühlte mich am Morgen nicht fit, hatte wiedereinmal Kopfschmerzen, es war mir etwas übel und ich war hundemüde. Dennoch stand ich pünktlich am Start. 15min vorher nahm ich eine Tube Gel und einen Koffeinshot. Und dann gings los. Ich hatte keine Ahnung, wie schnell ich laufen wollte/sollte und daher lief ich irgendwie los. Plötzlich sah ich, dass ich hinter einer Läuferin war, welche in den vergangenen Jahren immer viel schneller lief wie ich. Ich war erstaunt. Und kurz vor dem Ziel konnte ich sie sogar noch überholen. Ich lief aber am Limit. Hinter der Startlinie fiel ich zu Boden und lag mal ein paar Minuten und japste nach Luft. 55 Sekunden war ich schneller als im 2020 und 1min 15 Sekunden wie im 2022. Somit war ich sehr zufrieden. Am Dienstag war mein Geburtstag und mein Geburtstagsgeschenk an mich war der Bütschelegglauf. Meine Beine fühlten sich sehr müde an, aber allen anderen gings ja auch so. Gleiches Szenario, wie am Vortag: 15min vor dem Start: Shot und Gel und dann gings los. Die ersten 2.5km gingen steil hoch, dann wurde es kurz flach, was mir gar nicht lag. Dort hängten mich die Frauen immer ab. Auch hatte ich wieder einen Fight mit Gertrud, der Frau vom Vortag. Kurz vor dem Ziel überholte sie mich und ich sie dann auch wieder. 1 Sekunde war dann mein Vorsprung. Ich wurde 4. Overall und war etwa 1min 15 Sekunden schneller wie meine bisherige PB. Am 3. Tag setzte ich aus und war kurz auf dem Rad. Am Donnerstagmorgen gleiches Szenario wie am Montagmorgen: Kopfschmerzen, müde, schlechte Nacht gehabt. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, am Abend laufen zu können. Dennoch stand ich am Start. 15min vor dem Start: Gel und Koffein und dann Startschuss und los gings. Nach 3km überholte ich die Frau, welche bei den letzten Etappen gewonnen hatte. Jedoch war ihre Stärke, auf flachen Strecken Tempo zu machen, was meine Schwäche ist. Und dann gings von km 3.5 bis km 4 runter. Sie war hinter mir, ich spürte ihren Atem. Und ich wollte vor ihr ins Ziel laufen, also musste ich Gas geben. Ich lief am Limit, dachte, ich falle bald um, aber ich konnte mich über die Ziellinie retten und lag dort mehrere Minuten kaputt am Boden. An diesem Tag war ich 3. Frau Overall und war 1.5 Minuten schneller als beim letzten Mal. In meiner Altersklasse war ich bis jetzt immer 1. Frau. Am letzten Abend, beim Ulmizberglauf, gab ich ein letztes Mal alles. Für meine Verhältnisse gings zu viel runter/flach, ich hatte das Gefühl, es geht immer wieder flach! Wahrscheinlich ist mir das aufgefallen, weil ich das nicht mag und ich musste dort immer kämpfen, dass ich nicht zu langsam laufe. Es war ein krasser Kampf gegen die 2 vorderen Frauen, und ich wurde 2. Overall. Totkaputt lag ich im Ziel. Aber glücklich. Es war eine äussert intensive Berglaufwoche mit etwas zu wenig guten Erholungsmomenten in der Nacht. Nach solchen Läufen kann ich jeweils schlecht schlafen, liege lange wach und dann ist da noch der Sohn, der nicht durchschlafen will,🙂.

Am Samstag fand dann ein toller Event mit dem Inlineclub (Skate-Bade-Brätle) statt, bei welchem Dinu die lange Runde von 42km und einen 2kmm Koppellauf absolvierte, während Tabea mit den Kids per Velo/Anhänger auch nach Grenchen zum Bade/Bräteln anreiste. Und am Sonntag trafen wir Tabeas Familie in Erlach zum Bade/grillieren und gingen dann alle zusammen in Tabeas Lieblingsrestaurant am Bielersee Abendessen. Natürlich fast den ganzen Weg mit Velos und Anhängern (Dinu und die Kids fuhren mit dem Auto nach Kappelen bei Lyss….).

Fotos findet Ihr wie immer in der Galerie

 

Martin Ruegge und Tabea Zimmermann

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