Trainingsreiches Wochenende

verfasst von Dinu am 25.02.2024

 

Diesen Samstag stand wieder ein gemeinsames Lauftraining an. Tabea meinte: Am Samstag muss ich 1h 20min einen Dauerlauf absolvieren, Tempo 5:30-6:15min/km. Die Zeit war also klar definiert. Also starteten wir am Samstag los. Julia auf dem Fahrrad, an Tabea gebunden, damit diese Julia bei Anstiegen etwas unterstützen konnte. David sass im Anhänger bei Dinu. Den ersten Kilometer liefen wir in 5:28min, also unter dem angestrebten Maximaltempo. Zwischen dem Minimal- und dem Maximaltempo liegen 45sek – und wir laufen sicherheitshalber etwas schneller. Dinu war spätestens jetzt klar, was das bedeutet. Vor allem auf dem Rückweg, als auf offenem Feld Gegenwind blies und die Strecke anstieg! Auch da blieben nur gerade 3km über 6min10sek/km, die meisten davon beinhalteten kurze Stopps (Julia in den Anhänger einladen, Essen abgeben, Wasser geben). Tabea lief auf dem Rückweg selbstverständlich mehrheitlich voraus. Ihr Gesamtdurchschnitt lag mit 5h:40min etwa 16sek unter dem von Dinu! Aber beide waren mit dem Training zufrieden und freuten sich auf den Maskenball am Nachmittag.

Recht spontan beschloss Dinu, sich am Sonntagmorgen einem Laufgrüppchen anzuhängen, das vorhatte, von Jegenstorf aus auf den Bantiger zu joggen. Treffpunkt war um 7:05, Dinu nahm den Zug zur Anreise. Es war eine 32km lange Strecke geplant, Dinu hatte aber nicht so lange Zeit. Es reichte nicht bis auf den Bantiger, nach 15,5km/1h38min und über 300 Höhenmeter kam er zu Hause an, wo kurz darauf Tabea auf eine Rennradtour durchs Emmental und abschliessend auf den Bamberg startete. Letzte Woche schrieben wir über Tabea «Über 4 Stunden war sie diesen Winter schon länger nicht mehr auf dem Rad gesessen, dementsprechend erschöpft kam sie dann auch zurück.». Diesen Sonntag fuhr sie knapp über 6h! Die Strecke führte über 132km und 2'800 Höhenmeter! Und danach fühlte sie sich fast besser als vor einer Woche! Eine deutliche Steigerung!

Dinu und die Kids besuchten den Fasnachtsumzug in Münchenbuchsee und düsten danach nach Zuchwil – seine Mutter feierte Geburtstag und Tabeas Tour endete auch dort! Bei leckerem Kuchen liessen wir so den Sonntag ausklingen.

Dinus Text der Unterlandstafette (ULS)

Verfasst von Dinu am 4.2. 
Nach Tabeas Bericht (siehe unten) von letzter Woche kennt Ihr ja die Unterlandstafette alle wieder. Ich liebe diesen Event – einer der letzten Anlässe, an denen Inlineskaten auf dem Programm steht! Dass noch zusätzlich Eislauf auf dem Programm steht, kommt mir entgegen. Nicht, dass ich jemals Eisschnellauf trainiert hätte oder einen schnellen Schuh besitzen würde... Und mit meinem Hockeyschuh ist die Bewegung doch deutlich anders als auf den Inlines. Und doch sind ähnliche Bewegungsabläufe und Fähigkeiten gefragt.
Am Vorabend früh ins Bett zu gehen war echt toll. So gut ausgeruht fühlte ich mich schon länger nicht mehr. Wir schauen immer, dass wir möglichst früh auf der Eisbahn sind, dann ist das Eis noch frisch und nicht so zerfahren. In den früheren Jahren gab es jeweils für die ersten einen Massenstart, was mich jeweils noch mehr motivierte. In diesem Jahr waren schon 3 Teilnehmer am Fahren und ich durfte einfach loslegen. So kann man sich gut auf sich fokussieren und den eigenen Rhythmus finden. Ich brauche aber etwas Wettkampffeeling, ich merkte bald einmal, dass ich mit den Gedanken etwas abschweifte. Ich war dann auch etwas langsamer wie im Jahr zuvor. Als zweite Disziplin nehmen wir jeweils das Schwimmen in Angriff – die ersten 2 Disziplin kam man wählen, wann am Morgen und in welcher Reihenfolge man sie absolviert. Wir finden, Schwimmen an zweiter Stelle angenehmer, da wir dann sauber und in trockenen Kleidern unterwegs sind zu den weiteren Disziplinen. Im Schwimmen war ich auch etwas langsamer – etwa 25sek. Tabea hatte am Morgen noch geklagt: „Mein Schwimmrekord stammt aus dem Jahr 2017, ich kann mir nicht vorstellen, wie ich damals so schnell schwimmen konnte? Ich trainiere doch jetzt auch viel, aber an die Zeit komme ich einfach nicht mehr heran!“. Genau, sie war dann auf jeden Fall schneller wie im 2017.
Beim Schwimmen erklärte man mir, ich solle den Transponder am Handgelenk jeweils bei der Wende etwas nach oben halten, dass gut gemessen werde. Ich trage nie eine Pulsuhr beim Schwimmen (ok, ich schwimme auch so gut wie nie....), heute ausnahmsweise doch. Nun hatte ich also eine Pulsuhr am linken Handgelenk und den Transponder am rechten Handgelenk. Und beim Wenden habe ich jeweils die Pulsuhr in die Höhe gehalten – das sah sicher lustig aus….. Naja, da ich ja seit Jahren jeweils nach 75m eine Länge auf dem Rücken schwimme, sieht das ja so oder so speziell aus bei mir
😊
Die nächsten 4 Disziplinen finden dann an einem anderen Ort statt. Man hat genug Zeit zum dorthin zu fahren (vor allem, wenn man schon so früh vor Ort ist, wie wir, es gab auch Leute, die kamen erst zum Schwimmen/Eislaufen als wir fertig waren. Dies ist ein weiterer Vorteil der ULS, dass ich nach dem Schwimmen nicht direkt losradeln muss! So habe ich als Diabetiker genug Zeit, meine Insulinpumpe zu montieren und alles zu installieren!
In der Kaserne richteten wir die Wechselzonen ein und redeten mit diversen Bekannten, welche man an diesem Anlass immer wieder trifft. Das ist auch schön, da genügend Zeit bleibt. 10:30 startet dann der Countdown zum Jagdstart. Man musste also die Zeit vom Eislauf und vom Schwimmen zu 10:30 dazurechnen und wusste dann seine Startzeit! Das überforderte Einige, so z.B. den Speaker, der dann kurzfristig etwas anderes erzählte und für ordentlich unnötigen Stress sorgte.
Tabea startete letztes Jahr etwa 5 Sekunden nach mir auf die Laufstrecke und war dann insgesamt etwa 15min vor mir im Ziel. Da ich nun langsamer geschwommen und auch beim Eislaufen langsamer war, sie aber überall Fortschritte gemacht hat, konnte sie etwa 4min vor mir auf die Strecke. Ich würde sie also höchstens einmal kreuzen, mehr würde wohl nicht drin liegen. Beim Laufen fühlte ich mich gut, ich konnte ein paar LäuferInnen aus Teams und auch Singles überholen. Die Teams sind dann aber im Wechsel blitzschnell, bis ich dann parat bin fürs Rennrad sind die alle schon weg. Als ich zu meinem Rennrad kam, merkte ich, dass ich zwei verschiedene Handschuhe dabei hatte – zum Glück aber je einen linken und einen rechten. Ich hatte aber dann während der ganzen Radfahrt links kalt und rechts eine warme Hand.
Ich sah etwa 100m vor mir einen Singleradfahrer, hinter mir kam ein weiterer Radfahrer näher (musste von einem Team sein) und ich fuhr mein Tempo. Aber es vergingen etwa 6km bis er mich eingeholt hatte. Und dann bog er auf eine Radtreifen ab und ich blieb auf der Strasse – immer noch kein Windschatten. Bergauf fuhr er schneller als ich, ich musste Gas geben, um dranzubleiben. Flach oder leicht aufwärts war aber ich schneller. So waren wir dann eine Weile unterwegs, eine Phase dann sogar zu dritt. An einem Anstieg fuhr er mir aber dann davon, da der Anstieg aber eine Weile dauert, holte ich ihn aber irgendwann wieder ein und hängte ihn sogar ab. Irgendwie noch ein schönes Gefühl, wenn man bei der 4. Disziplin immer noch Teamsportler abhängen kann. Insgesamt war ich auf dem Rennrad etwa 30sek langsamer als im Vorjahr, beim Laufen übrigens auch etwa 30sek.
Beim Wechsel auf die Inlines liess ich mir zuerst etwas Zeit, als dann aber ein weiterer Single in die Wechselzone kam, begann ich mich zu beeilen. Inline ist und bleibt aber meine Lieblingsdisziplin, auch wenn der Rücken vom Rennrad schon leicht schmerzt und die Beine müde sind. Aber auch hier war ich 20sek langsamer als im Vorjahr.
Als ich mit dem Bike losfuhr, merkte ich, wie meine Beine brannten. Da ich aber Tabeas Bike ausleihen durfte, welches grössere Räder hat wie meines (sie nahm das Gravelvelo) sollte meine Bikezeit sicher etwas schneller sein. Und ich überholte schon bald einen Biker. Das ist echt toll an der ULS, es hat viele Teams, welche nicht soo schnell sind, so dass ich auch in der 6. Disziplin nicht ganz alleine unterwegs bin. Und diesmal definitiv nicht, denn plötzlich kamen mir 5 Biker entgegen! „Do esch fausch“ riefen sie. Ich hielt an, einer rief dann plötzlich „Dört hinge geits dure“. Wie ich später erfuhr, wurde der Markierungspfeil entfernt und etwa 10m weiter im Wald 2deponiert“
Nun waren wir etwa 8 Leute. Ich sah Einige noch lange vor mir, etwa 3 blieben hinter mir. Nun führte die Strecke über offene Wiesen oder über Tampelpfade. Da vor einer Woche hier noch Schnee lag und es am Anfang der Woche geregnet hatte, war alles nass und weich. Das Fahren brauchte mehr Kraft wie gewöhnlich und ein gutes Gleichgewicht. Ich fluchte, als ich durch eine Pfütze und das Wasser bis zu den Knien stand. Aber ich kam sturzfrei durch. Als ich einmal auf einem völlig zerpflügten Weg unterwegs war, der völlig aufgeweicht war, kamen mir Tabeas Worte von vor dem Start in den Sinn „De fahri de eifah usse düre“ – woooooo bitte?
Zum Glück gings bald auf einem Kiesweg weiter, meine Beine waren aber so richtig müde. Als ich nochmals überholt wurde, konnte ich im Flachen mitrollen, kaum gings bergauf war aber fertig. Mit müden Beinen, aber happy kam ich im Ziel an. Ich war in jeder Disziplin zwischen 10 sek und 30sek langsamer, ausser beim Bike, da war ich, dank Tabeas Bike, 2,5 min schneller. Nur in der Wechselzone war ich in diesem Jahr 20 sek Schneller wie im 2023 – immer hin in einer Disziplin
😊 Ich halte sportlich etwas weniger gut mit, also wechsle ich jetzt schneller 😊

Unterlandstafette

Bericht von Tabea vom 29.1.

Seit Jahren starten wir an der Unterlandstafette in Bülach, meistens in der Kategorie Single. So auch dieses Jahr wieder. Anfangs Woche wurde David krank und Julia hustete auch bereits. Und ich dachte: „Nein, bitte nicht schon wieder… Ich will nicht auch noch krank werden“. Aber dieses Mal war mein Immunsystem stärker. Ich hatte zwar Mitte Woche auch einen Taucher und fühlte mich schlecht, aber zum Glück war das nur von kurzer Dauer. Wir hatten alles organisiert für dieses Unterlandstafette-Wochenende. David durfte bei den Schwiegereltern übernachten und Julia durfte mit nach Zürich zu einer guten Kollegin von mir, welche Kinder liebt. Sie wird dort jeweils verwöhnt und durfte übernachten.

Dinu und ich hatten uns ein Hotelzimmer genommen, welches in der Nähe des Starts der Staffette lag. So fuhren wir am Samstag mit vollgepacktem Auto los. 4 Velos waren in unserem Dacia drin/oben auf dem Dach neben 2 Kindersitzlis wohlverstanden….. Und Material für 6 Disziplinen – pro Person! Wir durften, wie jedes Jahr, bereits unser Material am Vortag in der Kaserne, wo der Wettkampf stattfand, deponieren. Wir sind immer sehr dankbar, dass wir das tun dürfen, ansonsten hätten wir am Sonntag ziemlich viel Stress. Das Deponieren ging wie immer reibungslos über die Bühne. Danach gings ab ins Hotel. Julia war auch noch dabei und wir verbrachten die Zeit, bis wir sie abgeben konnten, mit ihr. Um 17.45 sassen wir dann ohne Julia in einem feinen Italiener in Bülach und schlugen uns die Mägen voll mit Pizza/Lasagne. Kurz nach 20 Uhr waren wir im Hotel und um 20.45. bereits am Schlafen! Warum, fragt ihr euch sicher? Weil, wir zu Hause selten vor Mitternacht ins Bett kommen… Und jetzt konnten wir endlich mal länger schlafen! Das musste genutzt werden😊.

Am Sonntag um 07.00 waren wir dann bereits im Schwimmbad/Eishalle (beides ist am gleichen Ort). Dort mussten zuerst diese beiden Disziplinen absolviert werden. Danach werden diese beiden Zeiten zusammengezählt und dann folgt ein Handicap Start ab 10.30 Uhr.

Aber zuerst mal noch eine kurze Zusammenfassung der Strecken, die absolviert werden mussten plus meine Zeiten, welche ich erreicht habe:

Eislaufen, 12 Runden = 9 min

Swim 600m = 8min 41sek

Laufen, 8km = 34:56

Rennrad, 31km = 52:31

Inline, 9.7 km = 26:54

CrossBike, 8km = 23:31

Dieses Jahr konnte ich in fast jeder Disziplin PB (Persönliche Bestleistung) erreichen. Beim Inline war ich exakt gleich schnell wie im 2023, auf die Sekunde genau!!! Das muss man mal schaffen;-). Beim Rennrad hatte ich viel Glück, weil nach ca. 4km ein superschneller Rennradfahrer von hinten an mir vorbeidüste und ich den Moment schnappte und alle meine Kräfte mobilisierte, um an ihn dranzukommen. Und so kämpfte ich mich dann die 31km durch, bei den Anstiegen wollten meine Beine teilweise explodieren, der andere Typ fuhr einfach so schnell, in der Fläche konnte ich teilweise gut mitfahren. Nach jeder etwas engeren Kurve oder Kreisel musste ich leider auch immer wieder dem Radfahrer hinterher sprinten.... meine Technik lässt wirklich zu wünschen übrig... Bis kurz vor der Wechselzone blieb ich an ihm dran, liess ihn dann aber bewusst ziehen um meinen Puls etwas sinken zu lassen und mich auf den Wechsel vorzubereiten.

Durchschnittlich war ich mit einer 36km/h Pace unterwegs. Auch beim Laufen, wo man im Handicapstart nach de Schwimmen und Eislaufen startet, hatte ich einen guten Tag und konnte das Tempo über die etwas coupierte Strecke gut durchziehen. Beim Eislaufen konnte ich die Zeit um 3min!!! verbessern... Dies lag wohl an meinem neuen Schlittschuh, geübt habe ich nicht wirklich. Beim Schwimmen konnte ich endlich meine beste Zeit vom 2017 schlagen, zwar unterbot ich die Zeit nur um 4 Sekunden! Aber schneller ist schneller;-). Auf dem Crossbike waren es ca. 2min. Die Strecke führte unter anderem über Wiesen. Dort gabs grosse Schlammfelder mit riesen Pfützen. Ein paar Mal musste ich in einer knietiefen Pfütze ausklicken und stand mitten im Wasser.... ach war das kalt.... und ich kam über die matschigen Felder schlecht vorwärts. Dafür konnte ich dann auf den Kieswegen wieder etwas Zeit gutmachen. Total war ich 9 min schneller wie letztes Jahr und belegte damit den Rang 1 bei den Frauen. Bei den Männern wäre ich mit dieser Zeit auf Rang 4 gelandet.

Ich bin äusserst zufrieden. Vor knapp 2 Monaten hätte ich nie damit gerechnet, wieder an einem Wettkampf richtig starten zu können. 5 Monate lang hatte ich Lungenprobleme durch Covid und durfte nur moderat in tiefen Pulsbereichen trainieren. Und jetzt ist das definitiv Geschichte und ich konnte Vollgas geben! Heute wars für mich ein wirklich perfekter Tag, alles lief wie am Schnürchen! Das gibt’s bei mir nicht oft, daher bin ich sehr dankbar, dass es so war.

6h Lauf in Jegenstorf

verfasst von Dinu am 21.1.24

Ich habe die letzten 2 Jahre jeweils am 3h-Lauf in Jegenstorf teilgenommen. Im ersten Jahr stand Tabea hochschwanger am Strassenrand und feuerte mich, zusammen mit Julia, an. Vom Termin her hätte es jederzeit losgehen können – eine leichte Anspannung war damals da. Zusammen mit den 3h-LäuferInnen waren jeweils die 6- und die 12-LäuferInnen unterwegs. Mich beeindruckte ihre Leistung und es reizte mich natürlich, irgendwann auch da zu starten….. Ein Hindernisgrund war jeweils auch die Unterlandstafette, die, je nach Jahr, 1-2 Wochen danach ausgetragen wird. Da mir diese recht am Herz liegt, wollte ich nicht riskieren, dort nicht starten zu können.
Ende 2023 rückte die Anmeldefrist für Jegenstorf näher und irgendwann beschloss ich, mich tatsächlich für den 6h-Lauf anzumelden. Die Unterlandstafette würde schon irgendwie gehen. So stand ich dann am vorderen Wochenende am Start. Ich habe ja schon an allerlei langen und wilden Ausdauerläufen teilgenommen. Aber 6h auf einer knapp 1,7km langen Runde? Und bei diesen Temperaturen inkl. Wind? Ich war gespannt. Ich setze mir meistens ein Ziel, das ich erreichen sollte, wenn alles normal läuft – das setzte ich mir bei 50km. Das 2. Ziel ist so der Idealfall, da hoffte ich auf 55km. Und träumte von einer Distanz noch etwas näher bei 60km – aber ab 50km wäre ich sicher zufrieden gewesen!
 Wir waren am Morgen noch kurz in der Ludothek (weil diese auch in Jegenstorf ist) und waren dann etwas knapp dran. So reichte es nicht ganz, mir ein Plätzchen so einzurichten, wie ich es mir vorgestellt hatte. Aber ich war ja zum Laufen da. Auf der ersten Runde arbeitete ich mich etwas nach vorne und fragte mich tatsächlich kurz, wie ich die nächsten 6h hier durchbringen soll. Aber dann fokussierte ich mich aufs Tempo und auf und an der Strecke war immer etwas los. Ich startete eher zügig, mit der Zeit wurden die Runden immer langsamer. Aber klar, die Zeit läuft immer weiter, auch wenn man am Verpflegungsposten anhält und etwas isst oder trinkt. Wenn ich zu meinem Platz ging und meine Salztabletten holte. Wenn ich nach etwa 2h die Schuhe wechselte, weil der grosse Zeh drückte und dann nach 4h wieder zurück wechselte, weil der neue Schuh weniger gedämpft ist und sich darum die Schläge viel härter anfühlten. Wenn ich auf die Toilette musste, mir dickere Handschuhe holte (weils immer kälter wurde), meine Flasche wieder mit Wasser, diesmal warmem, auffüllte. In den ersten Runden hatte ich eine 1l Flasche an der Strecke deponiert, nahm auf jeder Runde einen Schluck und stellte sie ein par Meter weiter hinten wieder hin. Und in meiner Jacke trug ich Traubenzucker und ein Schoggibrötli mit mir. Aber irgendwann war das alles getrunken und gegessen. Und irgendwann, etwa 45min vor Schluss, musste ich auch noch meine Leuchtweste und die Stirnlampe montieren.
Die ersten 10km hatte ich in 57min hinter mich gebracht, 20km nach 1h 54min. Danach kam der Schuhwechsel und war nach 2h 56min bei Kilometer 30. Hochgerechnet wäre somit eine Distanz über 60km drin gelegen, aber es war mir klar, dass die 2. Hälfte sicher langsamer sein würde. 40km in 3h 58min, 50km in 5h 06min. Und dann kamen plötzlich die Überlegungen….. Die Runde ist 1,7km lang, wenn die Schlusshupe am aller äussersten Punkt tönt muss ich danach noch fast einen Kilometer zurückmarschieren! Denn es ertönt ein sehr lautes Signal, man legt die Startnummer an den Boden (es wird danach von Hand ausgemessen) und danach geht man zurück zum Start, während die 12h-LäuferInnen noch weitere Runden drehen. Ja, und da ertappte ich mich beim Gedanken «Jetz ned z schnäu, schüsch muesch so wit retour!» im Wechsel mit «Chum jetz, no Vougas, so wit wie möglech» auf den letzten etwa 3 Runden. Und tatsächlich war ich dann am Schluss etwa 600m vom Ziel entfernt – am tiefsten Punkt der Strecke. Aber ich war 57,2km gerannt – ich war also überglücklich darüber!! Und damit war ich auf Rang 8 von 21 Gestarteten rangiert. Das Eindrücklichste dabei ist ja aber, dass ich mehrfach von den Schnellsten des 12h-Laufs überrundet worden war – der Sieger kam auf 123km, also mehr als doppelt so weit wie ich in 6h! Respekt!
Ich marschierte zurück, wurde von meiner Familie begrüsst (die in der Zwischenzeit in der Badi war), ging unter die Dusche und dann gings ab nach Hause, wo ich mit meiner Müdigkeit zu kämpfen hatte. Am nächsten Tag feuerte ich mit den Kids dann Tabea am Run&walk in Bern an (siehe Bericht unten), ich war froh, nicht starten zu müssen (im 2023 war ich tatsächlich am Samstag am 3h Lauf gestartet und am Sonntag am Run and walk), konnte aber recht gut durch die Gegend marschieren. Nicht ganz so rund wie auch schon, aber es ging. Nur die Treppen runter war eine Herausforderung, noch die nächsten 2-3 Tage. Ich bin mega zufrieden mit meinem Resultat!

 

Run and Walk Bern

Verfasst von Tabea am 14.1.
Am Freitag war herrliches Bergwetter. Darum rannte ich mit einer Kollegin und einem Kollegen aufs Niederhorn. Der Anstieg war die ganze Zeit schneebedeckt, was die Tour anstrengender machte, logischerweise waren wir langsamer unterwegs wie im Sommer. Ich spürte beim hochlaufen einen leichten Schmerz im Knie, was mir etwas Sorgen bereitete. Aber da ich natürlich mehr Kraft brauchte zum Hochrennen, war es auch erklärbar. Aber etwas Sorgen hatte ich doch, da ich am Sonntag einen Wettkampf auf dem Programm hatte:
Seit wohl ca. 3 Jahren war ich wieder einmal an einem Lauf angemeldet, welcher flach ist. Run and Walk heisst dieser Lauf und führt in Bern über 10km vom Schönausteg zur Augutbrücke und auf der anderen Aareseite wieder zurück. Der Lauf ist wirklich sehr flach. Es hat nur einen kurzen Anstieg – Dinu hat vor 2 Jahren am Lauf mit Julia im „Kinderwagen“ teilgenommen.  Die Wege sind größtenteils breit, oft Kies. Dieses Mal lag noch etwas Schnee/Eis auf dem Weg, wobei dies wirklich wenig der Fall war. Ich war etwas nervös vor dem Start, aber zum Glück wirklich erst kurz vor dem Start. Ich war im schnellsten Startblock eingeteilt, welcher eine Zeit unter 45min anstrebte. Ich wusste wirklich nicht, ob ich das schaffen würde, aber gehofft habe ich es. Ich stand dann in der Mitte des Startfeldes ein. Da der Weg nicht sehr breit ist, erwartete ich, dass es am Anfang stauen würde. Der Startschuss fiel. Es wurde losgelaufen, aber es staute kaum. Die Läufer waren so schnell weg. Ich selbst war auch irgendwo mittendrin, hatte keinen Plan, wie schnell ich zu laufen versuchen kann…. Da ich nicht viele schnelle Lauftrainings intus hatte, wusste ich nicht, wie es um mein Pacing steht. Also lief ich nach dem Motto, so schnell wie möglich und schauen, wie lange ich es durchhalte, bis es mich verbläst. Der erste Kilometer war in 4min09sek – also sehr schnell. Die folgenden 4 km dann in etwa 4:15. Mein Puls stieg. Ich war mittlerweile bei ca. 94% vom Maximalpuls unterwegs. Folglich wusste ich, dass es bald sehr hart werden würde. Und genau so war es. Bei km 6 kam die Steigung. Nicht lang, aber lange genug, um am Limit zu laufen. Hinten runter nahm ich Tempo raus. Ich versuchte, nach Luft zu ringen. Unten angekommen waren meine Beine echt platt. Die letzten 3km kämpfte ich um einen Schnitt von 4:30 pro km. Es war unglaublich hart. Umso mehr freute ich mich, als ich endlich meine Familie (Julia, David und Dinu waren als Fan dabei) sah, denn dort war das Ziel! Total kaputt, nach 44min und 10 Sekunden und einem Durchschnittspuls von 192 und ziemlich schmerzenden Muskeln und Knie kam im Ziel an.  Ich war wirklich sehr zufrieden damit. Mein Ziel unter einem Schnitt von 4:30min pro KM habe ich um 6 Sekunden unterboten. Und das Allerschönste ist, dass ich Atmen konnte. Vor etwas mehr als einem Monat hatte ich immer noch Mühe mit der Lunge (Peribronchitis – Nachwirkungen von Covid) und wusste nicht, ob ich jemals wieder überhaupt so einen schnellen Lauf machen konnte. Jetzt 6 Monate nach der Infektion war das möglich. Ich hatte keinerlei Beschwerden mit der Lunge. Dafür bin ich extrem dankbar.

Dinu startete am Samstag am 6h-Lauf in Jegenstorf – davon wird er aber nächste Woche berichten.

Martin Ruegge und Tabea Zimmermann

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