Blick in die Zukunft

verfasst am 12.7.12

Nach unseren beiden Erlebnisberichten kommt nun, als dritter und wohl letzter Bericht (ausser unser Supporter Chrigu möchte sich auch noch schriftlich betätigen ;-)) noch eine Gesamtauswertung als Team.


Der Gigathlon in diesem Jahr hat uns wieder einiges gezeigt:

-          Schwierige Wetterbedingungen, Hitze, Temperaturwechsel aber auch unsere Gesundheit kann uns jederzeit einen Strich durch die Rechnung machen. Das hoffen wir natürlich nie, damit rechnen müssen wir aber immer etwas.

-          Eine gute Aufteilung der Disziplinen ist extrem wichtig. Wir müssen auch einmal auf unsere Paradedisziplin verzichten können, um besser voran zu kommen.

-          Pflichtkombinationen sind eine schwierige Zusatzherausforderung.

-          Wir haben im letzten Jahr in allen Disziplinen gute Fortschritte gemacht, unsere Trainings sind also gut ausgewählt und bringen uns weiter, der Einsatz inkl. Trainingslager hat sich ausbezahlt.

-          Dinu ist nun auch in der Lage 3km zu crawlen (das war das erste Mal für ihn) und das in einer akzeptablen Zeit.

 

Und nun, wo stehen wir nun?

Nach einer Woche Trainingspause beginnt nun die Arbeit auf unsere nächsten Ziele. Das Hauptziel ist nun der Jungfraumarathon, an dem wir im September zum ersten Mal starten werden. Zur Vorbereitung werden wir wohl auch an einigen Bergläufen (Stockhornhalbmarathon, Tabea an Sierre-Zinal) teilnehmen.

Dann starten wir am Bodensee-Megathlon und an der S2-Challenge wieder als Singels. Weitere Starts an der Swiss-Skate-Tour sind natürlich auch dabei, bevor wir dann an einem oder anderem Herbstlauf teilnehmen werden.

Und dann ist da natürlich noch der 7tägige Gigathlon im nächsten Jahr. Mit diesem beschäftigen wir uns schon sehr:

-          Reicht der bisherige Trainingsaufwand, um eine Woche als Couple durchzustehen? Brauchen/müssen/können und wollen wir überhaupt noch mehr trainieren?

-          Wie finanzieren wir einen wöchigen Gigathlon, der sicher vom Startgeld, aber auch von den Reise- und Übernachtungskosten deutlich teurer sein wird?

-          Wie und wo wollen wir übernachten? Das Schlafen im Zelt kommt für uns nicht in Frage. Jeden Abend ein Hotel? Bringt mehr Aufwand und wird teuer, vor allem, wenn auch die Supporter eine Übernachtung brauchen. Eine Camper/Wohnmobil wäre toll, aber woher nehmen? Mieten? Oder ist der Gigathlon wieder autofrei, dann fällt der Camper auch wieder weg.

-          Wie findet man Supporter, die eine ganze Woche Ferien daran geben, um am Gigathlon zu „chrampfe“?

-          Eine Woche Gigathlon, eine Woche Erholung, min. eine Woche Trainingslager – dass gehen fast alle Ferien für den Gigathlon drauf.

 

Ihr seht, wir machen uns schon sehr konkrete Gedanken. Es ist und bleibt unser Ziel, am Gigathlon 2013 als Couple zu starten und, wenn alles aufgeht, auch das Ziel zu erreichen. Wir setzen alles daran, dieses Ziel zu erreichen.

Im Moment trainieren wir aber bereits wieder fleissig für unsere nächsten Ziele. So sind wir z.B. diese Woche mit den Rennrädern nach Mülenen ob Spiez geradelt, haben da die Turnschuhe montiert, sind auf den Niesen gerannt, nach einer kurzen Pause mit der Bahn wieder runter und dann mit dem Velo zurück nach Hause.

Bericht aus Tabea's Sicht

Verfasst am 9.Juli 2012  

Jetzt ist der Gigathlon schon eine Woche Geschichte, dennoch sind die Erinnerung an dieses Weekend noch recht stark vorhanden. Zudem frischen wir die Erinnerungen im Moment noch mit Ranglisten und Bilder anschauen auf.

Hier noch meine Eindrücke des Gigathlon 2012!

Am Samstag morgen war ich ziemlich nervös. Die Nacht konnte ich auch nicht wirklich gut durchschlafen, da es 1. sehr lärmig und 2. viel zu heiss war.

Um 5h gings dann los mit dem Zug nach Altreu. Schon im Zug sah ich bekannte Gesichter und tauschte mich vor allem über die bevorstehnde Schwimmstrecke aus. Tipps wurden gegeben wie z.B. Du musst unbedingt schauen,dass du die Strömung erwischt, sonst kommst du nicht vom Fleck...

Genau dieser Satz machte mir zu schaffen, denn ich stellte mir vor, wie ich die Strömung nicht finden und so über 2h im Wasser rumtümpeln würde.Zum Glück kam dann endlich der Zug in Selzach an und der Fussmarsch nach Altreu begann. Das war noch ganz ein lustiges Bild, wie x-Gigathleten und Suporter auf einem schmalen Feldweg nach Altreu liefen. Die Atmosphäre war einfach gigantisch. Die Sonne schien bereits und die Kühe auf der Wiese schauten verduzt, warum da so viele Menschen durchliefen. Eingie Gigathleten machten sogar Fotos von den Kühen, als ob sie noch nie Kühe gesehen hätten;-).

Angekommen in der Wechselzone stürzten sich mal viele auf die Toilette und somit gabs eine riesen Schlange. Ich war aber schlau und ging zuerst die Wechselzone anschauen und den Weg zur Aare, welchen ich dann mit dem Neo zurücklegen musste.

Plötzlich hörte ich, dass die ersten Gigathleten bereits mit den Inline in Altreu eintrafen. So machte ich mich langsam parat mit allem was dazu gehörte: WC, Essen, Neoanziehen. Und schon kam Dinu angerast. Er war wirklich gut unterwegs und es schien im noch gut zu gehen. Dann gings auch für mich los. Ich rannte eher gemächlich zur Aare. Wollte mich ja nicht schon am Anfang verheizen. Auch in die Aare spazierte ich rein. Ich merkte schnell, dass das Aarenschwimmen nicht so einfach war, wie ich mir im Vorfeld vorgestellt hatte. Sich zu orientieren war sehr schwierig, da sich die Sonne im Wasserspiegelte und so konnte ich nie sehen, wohin ich eigentlich schwimmen musste. Auch die Strömung fand ich irgendwie nicht - hatte ich jedenfalls das Gefühl. Ich versuchte die Kurven so zu nehmen, dass ich in der eventuellen Strömung sein würde. Orientieren musste ich mich manchmal alle 3-5 Züge und das mühsame war, dass ich nie wusste, wo ich eigentlich war - Kein Zeitgefühl und keine Orientierung. Plötzlich aber sah ich dass langsam auf der Juraseite Häuser zu sehen war und so konnte ich mir langsam ausmalen, dass es nicht mehr sooo weit sein konnte. Und dann kams Schlag auf Schlag; zuerst das Solothurnerbad und dann kamen schon die ersten Brücken und man sah die Zuschauer. Kurz vor dem Aufstieg schaute ich während dem Schwimmen zu den Zuschauer rauf und sah per Zufall meinen Vater und winkte ihm freudig zu. Zum Glück sah er mich auch, denn so konnte er eine SMS an meinen Bruder und Supporter senden, dass ich gleich komme, ansonsten wäre Dinu wohl noch nicht parat gewesen. Der Wechsel aufs Bike erfolgte sehr rasch und schon war ich wieder aus der Wechselzone raus und versuchte auf dem Bike meinen Rythmus zu finden. Leider fing es nicht so gut an, denn ich fuhr einem Biker nach und plötzlich merkten wir, dass wir falsch waren. So kehrten wir um und da der andere Biker schneller war wie ich, war ich plötzlich ganz alleine im Walde. Doch ich hatte Glück, denn ein Organisatoren Töff kam mir entgegen und führte mich mit einem Umweg wieder retour auf die Strecke. Ab dann gings richtig los. Steile Stücke, wo ich das Velo schieben musste, gab es immer wieder. Oben angekommen konnte man sich erstmals etwas erholen. Dann gabs einige Singletrails, wieder steile Auf- und Abfahrten, breite Kieswegen. Kurz gesagt, von allem war was dabei. Ich fand die Bikestrecke recht anspruchsvoll. Viele lose Jurasteine lagen rum, was ich gar nicht gerne mag. Da wir nach dem Inlinen und dem Schwimmen auf Rang 13 waren,  wurde ich als vorsichtige Bikerin andauernd überholt, was auf Singletrails sehr mühsam ist.
Glücklich und erschöpft kam ich dann in der Wechselzone in Oensingen an, wo ich Dinu den Chip übergab. Ich war froh, war ich um die 13h fertig mit Sporttreiben, denn ab dann wurde es immer heisser. Chrigu und ich gingen sofort nach Olten und das erste, was wir machten, war baden in der schön kühlen Aare. Das war echt wunderbar, wir lagen da in der Aare währenddem andere sich auf dem Rennvelo bei brütender Hitze abstrampelten. Natürlich ging ich danach mit Chrigu mit nach Sissach um Dinu anzufeuern, als er auf die Laufstrecke wechselte. Er sah noch recht gut aus und er sagte auch, dass er noch genug Kraft hätte um die 24km in Angriff zu nehmen. So startete er und wir gingen retour nach Olten. Und das erste was ich und Chrigu wieder machten, war ganz klar; baden in der Aare!! Das gehörte einfach zu diesem Tag. Danach gings zum Ziel, um Dinu in Empfang zu nehmen.

Er sah nicht mehr so gut aus und er konnte praktisch nichts mehr essen. So gingen wir so rasch wie möglich ins Hotel um für den zweiten Tag zu packen und vor allem um zu schlafen.

Am Sonntag sah dann alles nicht mehr so gut aus. Dinu habe ich selten so k.o. gesehen, wie an diesem Sonntagmorgen. Das machte mir etwas Angst, dass er das Ganze wirklich nicht schaffe könnte. Ich bot ihm noch an, dass ich nach dem Rennvelo noch schwimmen könnte. Aber er wollte das nicht. Somit begab ich mich mit ungutem Gefühl, was der Tag wohl bringen würde, an den Start. Kurz vor dem Startschuss schüttete es aus Kübeln! Ich fand das noch irgendwie lustig. Die Stimmung war sehr speziell. Alle standen hinter dem Startbogen, es regnete in strömen, das Lied "Vivere" erklang - ich denke, es wäre sehr spannend gewesen, zu wissen, was in diesem Moment in den Köpfen der Gigathleten vorging. Und dann gings los. Ich fands noch recht toll im Regen zu fahren, denn so war es nicht kalt. Die Rennvelostrecke war sehr schön. Es ging immer rauf und runter. Man konnte sich also nach jeder Anstrenung wieder erholen. Ich hatte auch immer wieder eine Gruppe, wo ich gut mitfahren konnte. Und schwups waren die 95km Rennrad schon durch und ich fuhr freudig in die Wechselzone in Sursee ein. Dinu erschreckte mich etwas, als ich ihn sah. Er sah nicht gut aus und als er mir noch sagte, dass er sich soeben übergeben hatte, fand ichs gar nicht mehr lustig. Aber er wollte starten und ich lies ihn mit ungutem Gefühl los. In diesem Moment dachte ich mir, dass wir dieses Jahr den Gigathlon nicht finishen werden. Das wäre für mich auch nicht schlimm gewesen, weil die Gesundheit ist halt doch noch wichtiger.

Ich fuhr dann mit dem Rennvelo zum Bahnhof um nach Olten zu fahren. Dort deponierte ich das Rad und eilte wieder auf den Zug um pünktlich in Rothrist auf die Laufstrecke zu wechseln. Ich war dann doch viel zu früh in der Wechselzone. Dinu brauchte viel länger wie erwartet, aber das war eigentlich auch klar, dass er untere diesen Umständen die geplante Zeit nicht einhalten konnte. Dann kam er in die Wechselzone und ich lief los. Meinen Muskelkater, welchen ich leider vom Firmenlauf (den Bericht darüber findet Ihr unter "Aktuelles") her immer noch hatte, spührte ich schon auf den ersten Kilometern stark. Das 1000er Stägli nahm ich dann langsam in Angriff. Die ersten 10km gingen noch irgendwie. Ab KM 18 wurde es hart. Ab KM 21 konnte ich nicht mehr. Mir war schwindlig und musste mich beim Getränkeposten hinsetzten. Ich fing dann mal an zu essen. 5 Riegelstücke, 2 Bananen und viel Bouillon. Und plötzlich gings mir wieder etwas besser und ich konnte wieder klar sehen. Somit war das wohl eine Unterzuckerung oder einen Hungerast, welchen ich mir da eingefangen hatte. Nach 15min Pause nahm ich noch die letzten 7km in Angriff, welche ich dann wieder recht zügig laufen konnte. Riegel sei Dank:-).

Glücklich kam ich in der Wechselzone in Oensingen an. Ich war enorm gespannt, wie es Dinu gehen würde und ob er überhaut noch biken würde. Erstaunlicherweise wollte er. Also liess ich ihn machen. Chrigu und ich gingen wieder nach Olten und erholten uns etwas bis dann um ca. 22h Dinu Richtung Zielbogen lief. Der Einlauf ins Ziel war grandios. Ich war extrem stolz auf Dinu, dass er den ganzen Tag durchgestanden hatte und nicht aufgab. Das war eine enorme Leistung von ihm. Unter diesen Umständen ins Ziel einzulaufen, war noch mal grandioser wie an den letzten Gigathlons. 

Nun bin ich gespannt, wie der nächste wöchige Gigathlon aussehen wird. Ich freue mich jedenfalls schon jetzt darauf.

Gigathlon 2012 - Bildergalerie

Verfasst am 4.Juli 2012

Bericht aus Dinu's Sicht:

Gigathlon 2012 – eines unsere Hauptziele in diesem Jahr. Das Ziel hatten wir wohl vor Augen, seit wir im 2011 beim letzten Gigathlon in Turtmann im Ziel ankamen.
Und nun war‘s endlich soweit und so machten wir uns am Freitagvormittag auf den Weg in Richtung Olten. Wir waren früh dran und so konnten wir unsere Fahrräder problemlos in Oensingen abgeben, in Olten im Hotel und beim Gigathlon einchecken und danach den heissen Temperaturen entfliehen und uns in der Aare abkühlen.
Nach dem Abendessen, vielen Gesprächen mit Kollegen und Bekannten, einem Rundgang im „Village“, eine Flyerrundfahrt unseres Supporters und letzten

Besprechungen waren wir so gegen 23:00 zurück in unserem Mini-Zimmer ohne Klimaanlage im 4Sternehotel. Wenigstens für Unterhaltung war gesorgt, der Bass unten in der Bar dröhnte bis am Morgen um 4 Uhr, um 4:15 mussten wir ja dann aufstehen. Aber auch Tabea sorgte für Unterhaltung, sie rechnete und forschte die halbe Nacht noch nach, wie schnell die Aare denn fliessen würde und wie lange sie denn für ihre Schwimmstrecke haben werde.
Am Samstagmorgen früh, gestärkt vom Frühstück, stand ich am Start zur Inlinestrecke. Ein unglaubliches Gefühl, so knapp vor dem Start, auf den man so lange gewartet hatte. Der Puls stieg kontinuierlich an. Kurz vor dem Start (5:30!) fand ich noch eine Golden-Talents Stirnlampe (Wettbewerb), es schien also ein Glückstag zu werden.
Mit dem Gigathlonsong wurden wir dann, mit 5 Minuten Verspätung, auf die Strecke, geschickt. Nach dem üblichen Hochjagen des Pulses nach dem Start fand ich rasch ein kleines Grüppchen, welches ein gutes Tempo anschlug. Zusammen mit Dänu Althaus und einigen weiteren sorgten wir für das Tempo in unserer Gruppe, welche zwischendurch fast 50 SportlerInnen umfasste. Als wir durch Zuchwil, wo ich aufgewachsen bin, fuhren, übernahm ich die Führungsarbeit. Gänsehautfeeling pur, ich konnte auch etliche Gesichter am Strassenrand erkennen.
Kurz vor Altreu wurde es nochmals richtig hektisch, da spurteten plötzlich all die Leute nach vorne, welche vorher oft im Windschatten profitiert hatten.
Tabea fand ich sofort in der Wechselzone und schickte sie in die Aare. Ich selber rollte zum Bahnhof und fuhr nach Solothurn zu unserem Supporter, der bereits alles organisiert hatte. Tabea war schon sehr früh da und wechselte auf die Bikestrecke. Nach einer Erfrischung in der Aare und einem „Umtrunk“ im Ramada mit Tabeas Vater und unserem Supporter Chrigu ging‘s dann weiter auf Oensingen, wo ich auf die Rennvelostrecke starten konnte. Ich kannte die Strecke ja und schlug ein angenehmes Tempo an. Eine gute Gruppe fand ich selten, trotzdem kam ich gut vorwärts. Die Hitze machte mir am Scheltenpass und am Passwang zu schaffen und mein Tempo wurde langsamer.
Als ich dann in Sissach ankam war ich froh, Tabea und Chrigu zu sehen, bevor es auf die abschliessenden 24km Laufkilometer ging. Hier ging es recht bald einmal steil bergauf – wandern war angesagt. Über diverse Jurahügel führte die schöne Strecke. Die Hitze machte mir aber recht zu schaffen. Als es dann unterwegs plötzlich zu hageln begann, fand ich das Ganze nicht mehr soo lustig und ich merkte, dass ich zu schlottern begann. Kurz darauf brannte aber die Sonne wieder und ich kam wieder ins Schwitzen. Diese Schwankungen machten mir zu schaffen.
Nach dem höchsten Punkt hoffte ich, möglichst rasch nach Olten zu gelangen. Der Weg war aber schmal, steil und rutschig und ich wanderte schon wieder. In Olten angekommen genoss ich die Dusche und war bald darauf beim Abendessen.
Die Temperaturwechsel oder die viele Sonne (Sonnenstich?) hatten mir auf den Magen geschlagen. Ich brachte mit viel Mühe ein halbes Menu runter, mehr lag nicht drin. Dann ging‘s ab ins Hotel, alles für Tag 2 parat legen und versuchen, zu schlafen (Tabea rechnete wieder und der Bass dröhnte auch wieder).
Am Sonntag gings dann erst etwas später los. Von unserem Hotel konnte ich dem Start der Führenden, der Singels und dann auch denjenigen der Couples, wo Tabea für uns die Rennvelostrecke in Angriff nahm, beobachten.
Mir gings allerdings noch nicht besser, ich fühlte mich elend und würgte mit grösster Mühe ¾ von einem Becher Milchreis runter. Danach machte ich mich auf den Weg nach Sursee zum Schwimmstart. Vor Ort döste ich noch etwas mehr als eine Stunde, ich fühlte mich aber nicht viel besser. Etwa 40 Minuten bevor Tabea in Sursee ankam musst ich mich übergeben – super, wohl die restliche Energie losgeworden. Wie soll ich soll ich so 3,2km nach Nottwil schwimmen und anschliessend 40km mit den Inlines nach Rothrist zurücklegen? Naja, allzu lange konnte ich nicht überlegen da Tabea bei mir ankam. Also musste ich wohl oder übel los. Ich schwamm los und konnte ein ruhiges Crawltempo anschlagen, welches ich eigentlich die ganze Zeit durchziehen konnte. Unterwegs begann es stark zu regnen, die Sicht war so schlecht, dass ich nicht mehr sah, wohin ich eigentlich schwimmen musste. Zum Glück dauerte der Regen nur kurz und so erreichte ich Nottwil. Dort hatte sich Chrigu, unser Supporter, selbst übertroffen. Er hatte alles fein säuberlich parat gestellt, auf ein Tüchli gelegt und zusätzliche Tüchli zum Abtrocknen parat gelegt, so dass ich mich sehr rasch umziehen konnte. Zusätzlich hatte er Esswaren und Getränke aller Arten parat gelegt, ein richtiges Buffet. Nur wars mir immer noch so übel, dass ich leider nichts essen konnte. Ich hatte sogar etwas ein schlechtes Gewissen dabei, dass ich all die Dinge, die er organisiert hatte, unberührt zurück liess.
Die Inlinestrecke begann mit mehreren, kurzen Anstiegen. In denen fehlte mir jeweils die Kraft, bergab und auf der Ebene kam ich aber einigermassen vorwärts. Als es aber zu regnen begann, merkte ich doch, dass meine Energiespeicher leerer als leer sein mussten. Ich wurde immer wie langsamer und all diejenigen, die ich unterwegs mal überholt hatte, brausten nun wieder an mir vorbei.
Es war eine richtig Freude, als ich endlich Rothrist erreichte. Dass sich die Strecke aber noch fast 5km durchs Dorf schlängelt hatte ich aber nicht erwartet. Glücklich, diesen Teil auch überstanden zu haben, übergab ich den Zeitmesschip Tabea, die nun auf die Laufstrecke startete. Ich machte mich, schlotternd vor Kälte, auf den Weg zurück nach Olten unter die warme Dusche und legte mich danach etwa ein Stündchen aufs Ohr.
Auf der Weiterreise nach Oensingen, wo ich die Schlussetappe (52km Bike) in Angriff nehmen sollte, knabberte ich an einem Weggli herum, welches zu meinem Erstaunen nicht nur recht gut runterrutschte sondern auch im Magen blieb. So fühlte ich mich richtig gestärkt, als Tabea ankam und ich auf die Bikestrecke aufbrach. Diese begann sehr schnell steil anzusteigen, Zwischendurch hatte es immer wieder Passagen (auf- und abwärts) die sehr schlammig und rutschig waren und darum zu Fuss absolviert werden mussten.
In zwei Abfahrten war es zu rutschig für mich und ich legte jeweils eine (sanfte) Bauchlandung hin, bei einer ging meine Stirnlampe, die ich am Samstag gefunden hatte, kaputt – wie gewonnen, so zerronnen.
Wenigstens konnte ich mich auf der Bikestrecke wieder etwas ernähren – ab und zu ein Stück Banane und wenig Iso sorgten dafür, dass ich vorwärts kam. Endlich an dem Punkt angelangt, wo’s vorwiegend abwärts ging, war ich doch froh, das erreicht zu haben. Die Abfahrten waren zwar noch recht anspruchsvoll (und ohne mein Licht auch schwierig, alles zu sehen) und das Ziel in Olten wollte und wollte nicht näher kommen. Schlussendlich kam ich aber völlig erschöpft aber glücklich in Olten an. Und der Zieleinlauf war einfach GIGAntisch – all die Zuschauer, der ganze Applaus, Anfeuerungsrufe, Gratulationen und zu wissen, was man alles geschafft hat – Wow!
Nach einer erfrischenden Dusche (nicht mehr gerade heiss) und etwas Essen kamen meine Kräfte leicht wieder retour.
Der Gigathlon war, wohl nicht nur unter diesen Umständen, dieses Jahr recht hart. Und doch war er ein tolles Erlebnis und ich bin froh, dabei gewesen zu sein.

Martin Ruegge und Tabea Zimmermann

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